Rechts hieß Leben, links hieß Tod

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joberlin Avatar

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Sam Pivnik, ein Holocaust Überlebener, erzählt hier von seinem Schreckensdasein im Konzentrationslager Auschwitz. Das Gedenken an diese Vorgänge muss erhalten bleiben, darum sind Erinnerungsbücher wie dieses so wichtig.
Schnell wird klar: Alle wussten ja Bescheid, die Aufseher, Ärzte, Peiniger und sicher auch die anwohnende Bevölkerung: In den Lagern wird - gründlich organisiert - Menschenvernichtung betrieben. Schon bei Ankunft der neu Deportierten entschied eine Bewegung des Kopfes, ein Wink mit dem Finger über Tod oder Leben. Auch Sam weiß das, nur wer arbeitsfähig war, erhielt Lebensgnadenfrist. So war es nötig, Krankheiten und Schwäche zu überspielen, denn Kranke, Alte, kleine Kinder wurden gleich der Vernichtungskammer zugewiesen. Die Schilderung der Ankunft an der Rampe ist dicht und eindringlich geschrieben, das Aufsammeln der Kinderleichen, der Kleidung, der Spielzeuge zeigt die grenzenlose Menschenverachtung im Lager, eine solche obzöne Roheit, die sprachlos macht. Pivnik schildert das geradezu wertfrei, er schreibt schnörkellos über diese Vorgänge, der letzte Überlende will berichten und gerade diese nüchterne Darstellung trifft bis ins Mark.