Bedrückend und aufwühlend

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claudias Avatar

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Sam, ein dreizehnjähriger Junge aus Polen wird brutal in die Welt des Krieges und Hasses gezogen. Immer wieder dem Tod knapp entronnen, gibt er nicht auf und schafft am Ende des Krieges das Wunder zu überleben.
Mich hat dieses Buch sehr berührt und erschüttert, denn sein Weg von Zuhause ins KZ und von dort auf die gefahrvolle Reise zu seiner Rettung beschreibt Sam Pivnik teilweise sehr nüchtern und dann wieder sehr emotional. Er führt dem Leser in diesem Buch immer wieder vor Augen, wie absurd und nicht nachvollziehbar diese Zeit für die Juden in Europa war. Wird in einem Satz noch ganz sachlich beschrieben, wie die Inhaftierten versuchen ihren "Alltag" im Lager zu überstehen, beschreibt Sam Pivnik im nächsten schon all die Gefühle, die ein Jugendlicher in dieser Zeit durchlebt, vom Unverständnis einer solchen Welt gegenüber zu stehen, bis hin zum Willen diese Zeit zu überstehen und zu überleben.
Ich habe noch Tage nachdem ich das Buch zugeklappt habe, darüber nachgedacht, wie unfassbar das alles für uns heute ist. Und auch wenn man weiß, dass Sam diese Zeit überstehen wird, leidet man Seite um Seite mit, schockiert und fassungslos über das, was Menschen anderen Menschen antun, alleine aus dem Grund, weil sie es können.
Für uns heute in dieser so aufgeklärten Welt öffnet sich eine Tür zu einer Zeit, in der Willkür und Hass regierten. Dieses Buch rüttelt auf, ohne den Zeigefinger der Schuld zu erheben, sondern alleine durch die Schilderung dessen, was in dieser Zeit möglich war. Danke an Sam Pivnik, dass er dieses Buch geschrieben hat.