Tiefgehend und nicht einfach so "nebenbei" zu lesen

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hannah Avatar

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Sam Pivnik beschreibt seine Erlebnisse während des Zweiten Weltkriegs in den Konzentrations- und Arbeitslagern, auf den Todesmärschen und der Cap Arcona so detailliert, dass man als Leser einfach nur schlucken kann und in Fassungslosigkeit zurückbleibt. Er verbindet sein eigenes Schicksal, welches ihn anders als so viele andere letztendlich am Leben ließ, mit der Vermittlung historischen Wissens. "Der letzte Überlebende" geht bis ins Mark und zeigt einmal mehr auf, dass sich Geschichte niemals wiederholen sollte. Es ist faszinierend, wie "wertfrei" Pivnik in seinen Schilderungen bleibt - als Leser fällt es dennoch schwer, sich zu distanzieren. So oft zu überleben wie der Autor, scheint von großem Glück zu zeugen. An einer Stelle im Buch heißt es, in Auschwitz und den anderen Lagern würde es keinen Gott mehr geben. Ich bin mir da nicht so sicher. Es wirkt so, als wäre Gott gerade für Sam Pivnik, denjenigen, der schließlich am wenigsten an Gott glaubte, da gewesen.