Die Suche nach der wahren Vergangenheit

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mausfrosch Avatar

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Im alternativen England zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts befindet sich Britannien schon lange unter französischer Herrschaft, da Frankreich knapp hundert Jahre zuvor den Krieg gewonnen hat. An einem Londoner Bahnhof findet sich der ungefähr vierzigjährige Protagonist der Geschichte mit fast vollständigem Gedächtnisverlust wieder, was seine persönlichen Erinnerungen betrifft. Lediglich ein paar verschwommene Fetzen machen sich immer wieder bemerkbar, die aber so gar nicht zu dem passen wollen, was ihm seine bald ausfindig gemachten Angehörigen weiß machen wollen.
Wer ist der Unbekannte, der in einer der schemenhaften Erinnerungen, auf ihn zu warten scheint? Warum geistert ihm der Name Madeline im Kopf herum? Und was hat das alles mit einem abgelegenen Leuchtturm zu tun? Als ihn eines Tages eine Postkarte von genau diesem Ort erreicht, macht sich der Hauptcharakter auf die Suche nach der Wahrheit.

Viel mehr sollte man zur Story nicht verraten, denn die komplexe und wendungsreiche Handlung in mehreren Zeitebenen hält allerlei Überraschungen bereit. Gemeinsam mit Protagonist Joe lernt man die Besonderheiten und Tücken dieser Geschichte kennen und weiß bis zum Schluss nicht so recht, an was man glauben soll.
Fest steht, dass der Kampf zwischen England und Frankreich darin eine wichtige Rolle spielt, und damit auch allerlei Episoden auf hoher See, Versuche, den Verlauf der dortigen historischen Ereignisse zu beeinflussen, sowie auch manch skrupellose Tat im Zuge dessen.
Joe und die wichtigsten Nebencharaktere zeigen sich dabei nicht immer von ihrer sympathischsten Seite, was aber dem Mitfiebern bezüglich ihres weiteren Schicksals keinen großen Abbruch tut. Die Geschichte ist spannend und komplex, außerdem auch im Schreibstil überzeugend und, wie oben erwähnt, bis zum Ende nicht ganz zu durchschauen. Erst auf den letzten Seiten löst sich alles auf, das Buch ist ein Einzelband.

Ich kann mir vorstellen, dass die Handlung manchem Leser dann doch zu verwirrend werden kann, dieses Werk ist auf jeden Fall keine leichte Lektüre. Auch die Schattenseiten der Figuren und der insgesamt oft deprimierende Beigeschmack können abschreckend wirken und haben mir zwischendurch nicht ganz behagt. Nichtdestotrotz fand ich das Buch aber lesenswert und mir hat auch die Auflösung gefallen.