Grandiose Idee, aber schwache Umsetzung

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m.curie Avatar

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Ich mag Zeitreisegeschichten und um solch eine handelt es sich bei Natasha Pulleys "Der Leuchtturm an der Schwelle der Zeit".

Joe Tournier steigt 1898 am Bahnhof Gare du Roi in Londres aus dem Zug aus und weiß erstmal nicht, wer er ist und woher er kommt. Eine Postkarte aus der Vergangenheit gibt ihm einen Hinweis und er macht sich auf die Suche nach der vermeintlichen Absenderin.

Wie würde ein England unter französischer Herrschaft aussehen? Welche Konsequenzen hätte dies für die Menschen? Diese Fragen beantwortet die Autorin in einer Geschichte, die sehr schnell Fahrt aufnimmt und richtig Spaß zu lesen macht. Wie sie Vergangenheit, Gegenwart und Joes Schicksal verwebt, finde ich grandios einfallsreich. Nach einer Weile kippt das Ganze aber und die Figuren und die Handlung sind nur noch verwirrend und anstrengend zu verfolgen. Besonders die Beschreibung der Seeschlachten ist mir zu ausführlich und hätte deutlich knapper gehalten werden können.

Schade, die Idee hat großes Potential, die Umsetzung bleibt deutlich hinter den Möglichkeiten zurück.