Schlecht gewählter Titel

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Das Cover des Romans hat mich sehr angesprochen, der kraftvolle Leuchtturm und die Art der Gestaltung, die suggeriert, dass es sich bei dem Cover um eine Briefmarke handelt, haben mich neugierig gemacht.

Am Anfang des Romans lernen wir Joe kennen, der 1898 aus einem Zug steigt, und sich völlig ohne Erinnerungen daran, wer er ist, in Londres befindet. Die Idee einer alternativen Geschichtsschreibung, in der England zu Frankreich gehört, fand ich erst mal spannend und ich war interessiert daran, mehr darüber zu erfahren. Joe bekommt eine 90 Jahre alte Karte, die sich an ihn richtet und auf der ein Leuchtturm abgebildet ist. In der Hoffnung, mehr über sich selbst zu erfahren, begibt sich Joe also auf die Suche nach dem Leuchtturm und reist dabei durch die Zeit.

Nun beginnt es, dass sich unterschiedliche Zeitebenen abwechseln, teilweise im Erzähltext, teilweise in Form von Briefen, die Joe liest. Die Figuren, denen er begegnet, sind nicht immer nett, aber sehr abwechslungsreich und sorgen daher für Spannung. Trotzdem hat mich die Geschichte immer wieder verloren und ich hatte zwischendurch überhaupt keine Lust mehr, weiterzulesen. Hin und wieder fiel für mich die Sprache des Romans auch etwas "aus der Zeit", das mag eventuell an der Übersetzung liegen, aber teilweise las sich das Buch zu modern oder aber auch etwas hölzern, insgesamt ließ es sich aber ganz gut lesen.

Vor allem hatte ich wohl wegen des Covers und des, aus meiner Sicht, schlecht gewählten Titels (der Originaltitel ist "The Kingdoms"), andere Erwartungen an das Buch, und die Geschichte, die ich letztlich vorgefunden habe, konnte mich inhaltlich und sprachlich nicht richtig überzeugen.