Der Leuchtturmwärter

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Inhalt
In dem kleinen Städtchen Fjällbacka geschieht ein Mord. Mats Sverin wird von seinen Eltern in dessen Wohnung tot aufgefunden. Nur einen Tag zuvor hat er noch seine frühere Jugendliebe Annie besucht, die in dem zum Ort gehörigen Leuchtturm lebt, nachdem sie mit ihrem Sohn vor ihrem gewalttätigen Mann geflohen ist. Patrick Hedström übernimmt die Ermittlungsarbeit in dem Mordfall und muss schnell erkennen, dass Mats ein sehr zurück gezogenes Leben geführt hat und kaum jemand etwas über ihn weiß.

Seine Frau Erica, die erst vor kurzem Zwillinge bekommen hat, trauert mit ihrer Schwester, die bei einem Autounfall ihr Baby verloren hat und mit dem schweren Verlust nun fertig werden muss. Anna vegetiert mehr oder weniger vor sich hin und ihrer Familie gelingt es nur mit viel Geduld zu ihr durch zu dringen.

Zur gleichen Zeit laufen die Vorbereitungen zur Eröffnung des Wellness-Hotels "Badis" auf Hochtouren. Die Geschwister Veronika und Andreas kümmern sich um alles, doch etwas verschweigen die beiden – doch was ist es?

Meine Meinung
"Der Leuchtturmwärter" ist mein erstes Buch von Camilla Läckberg und sicher nicht das letzte. Ich wollte eigentlich nur ein paar Seiten lesen und konnte das Buch dann aber nicht mehr aus der Hand legen. Auch wenn ich die Vorgänger nicht kenne, hatte ich keine Probleme in die Geschichte zu finden und selbst die vielen Handlungsstränge, mit denen man insbesondere zu Beginn der Geschichte konfrontiert wird, fand ich nicht verwirrend, sondern eher interessant. Sie haben mich neugierig auf den weiteren Verlauf gemacht und an das Buch gefesselt. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Autorin nicht auf Action setzt, sondern in einer ruhigen Erzählart Spannung erzeugt.

Auch die Geschichte in der Geschichte fand ich sehr gelungen umgesetzt. Wir werden hier in das Jahr 1870 zurück geführt, in dem wir mehr über die derzeitigen Bewohner des Leuchtturms erfahren. Diese sind Emelie, ihr Mann Hans und Julian, der Hans bei seiner Arbeit hilft. Bis zum Ende des Krimis wird Stück für Stück in Rückblenden deren Familiengeschichte erzählt, die in einer Tragödie endet.

Die Protagonisten waren fast alle sympathisch und authentisch skizziert. Insbesondere die privaten Schicksale haben dem ganzen eine menschliche Komponente gegeben und aus dem Buch mehr als nur einen Krimi gemacht. Eine nette Idee finde ich die Steckbriefe von Erica, Patrick und Mellberg am Ende des Buches, auch wenn ich sie eher an den Anfang einsortiert hätte. Leser, die die Bücher von der Autorin noch nicht kennen, hätten so sicher einen besseren Überblick über die Charaktere und es bietet einen guten Einstieg in die Geschichte. Schön fand ich auch die kurze Information über Fjällbacka, die dem Leser den Ort näher bringt.

Ein Wort auch noch zum Cover. Ich mag die einerseits verspielte Darstellung mit dem Schaukelpferd, aber auch dieses düstere, durch den bewölkten Himmel und die Blutstropfen. Im Buchladen wäre ich sicher stehen geblieben und hätte es mir genauer angesehen

Fazit
"Der Leuchtturmwärter" hat mich restlos überzeugt und begeistert. Wer skandinavische Krimis mag, wird bei diesem hier voll auf seine Kosten kommen. Von mir gibt es daher eine ganz klare Lese- und Kaufempfehlung.