Der Leuchtturmwärter

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Annie flüchtet mit ihrem Sohn Sam nach Fjällbacka und findet Unterschlupf in dem kleinen Haus auf der Leuchtturminsel Gråskär – im Volksmund Geisterinsel genannt. Annie fühlt sich hier wohl und freut sich über einen Besuch ihrer Jugendliebe Mats. Einige Tage später wird Mats, der vor einiger Zeit aus Göteborg in seine Heimatstadt zurückgekehrt und jetzt bei der Gemeinde für den Bereich Finanzierung zuständig ist, in seiner Wohnung ermordet aufgefunden. Kommissar Patrik Hedström und seine Kollegen beginnen zu ermitteln und versuchen das Rätsel um den Tod des allseits beliebten jungen Mannes zu lösen…

„Der Leuchtturmwärter“ ist bereits der siebente Band aus der Krimiserie um Erica Falck und Patrik Hedström. Für mich war dieser Roman aber das erste Buch, das ich von Camilla Läckberg gelesen habe.
Ich war zügig mittendrin im Geschehen, die unterschiedlichen Handlungsstränge und auch die zahlreichen Personen haben mir keine Probleme gemacht.
Ich bin davon ausgegangen, dass die Kenntnis der Vorgängerbände nicht nötig ist. Dieses hat sich im Bezug auf die Geschichte selbst bestätigt, nur merkt man schnell, dass einige Charaktere im Verlauf der Serie eine Entwicklung durchgemacht haben, die mir jetzt natürlich gefehlt hat, so dass ich einige Hauptpersonen nicht wirklich kennenlernen konnte.
Außer der eigentlichen Krimihandlung gibt es mehrere Nebenhandlungen, die zunächst kaum einen Zusammenhang haben, deren Beziehung zueinander sich aber nach und nach zeigt und die auch fast alle zur Lösung des Falls beitragen.
Erstaunt hat mich, wie umfassend die Autorin auf die privaten Probleme von Erica und Patrik eingeht. So haben zum Beispiel die Depressionen, an denen Ericas Schwester Anna nach dem Verlust ihres Sohnes leidet, nichts mit dem eigentlichen Fall zu tun, trotzdem wird ausführlich darüber berichtet.
Begeistert haben mich die immer wieder eingeschobenen Rückblenden ins 19. Jahrhundert. Hier geht es um eine junge Frau, die auf Gråskär lebt und unglücklich mit dem Leuchtturmwärter verheiratet ist. Man kann sich sehr gut in Emilies traurige Lage einfühlen und leidet mit ihr.
Die Aufklärung des Mordfalls ist am Ende stimmig und schlüssig. Überrascht war ich von der Identität des Mörders, ich habe mich auf eine falsche Fährte locken lassen und hatte jemand anderen im Visier.
Insgesamt ein spannender Krimi, bei dem sich die Abschweifungen von der Krimihandlung für mein Empfinden ein wenig störend auswirken.