Geister auf der Insel

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cabotcove Avatar

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Erica Falck hat mit ihrem Mann Patrik und ihrer Schwester einen Autounfall. Einen folgenschweren: bei beiden schwangeren Frauen muss ein Notkaiserschnitt gemacht werden. Während Erica's Zwillinge Noel und Anton sich nach und nach erholen, schafft es Anna's Kind nicht, ihr kleiner Junge stirbt...

So leitet Camilla Läckberg ihr spannendes und sehr facettenreiches Buch „Der Leuchtturmwärter“ ein.

Dann erzählt sie von Annie, die mit ihrem Sohn scheinbar vor ihrem gewalttätigen Ehemann Fredrik flieht. Annie verschlägt es auf eine Insel vor der Küste, die von den Einheimischen nur „Die Geisterinsel“ genannt wird, denn es geht die Legende um, dass jemand, der dort stirbt, die Insel nie mehr verlässt und fortan auf ihr umhergeistert...

Als Mats, ein Jugendfreund von Annie, ermordet wird, übernimmt Patrik die Ermittlungen.

Die Autorin beschreibt Gegend und Leute derart authentisch (was kein Wunder ist, denn sie wurde in Fjällbacka geboren), dass man das Gefühl hat, schon vor Ort gewesen zu sein bzw. die Leute selbst zu kennen. Ihr Schreibstil lässt rasch Bilder vorm geistigen Auge entstehen, was mich noch tiefer in die Geschichte eintauchen ließ.

Ich habe das in meinen Rezensionen schon öfter erwähnt: mir sind nordische Autoren leider oft viel zu langatmig und ich traue mich nicht mehr so recht an sie heran, aber dieses Buch wurde mir auch so heiß empfohlen, dass ich einen Versuch gewagt habe und der hat sich gelohnt !

Man erfährt nach und nach, wie die eingeführten Personen miteinander zusammenhängen und durch Rückblenden in die Jahre 1870 und 1871, in denen sie die Geschichte von Emilie und dem Leuchtturmwärter Karl erzählt, macht auch der deutsche Titel dann einen Sinn.
Durch diese zwei Erzählperspektiven hält die Autorin die Geschichte lebendig und die Spannung hoch, das hat mir sehr gut gefallen und wieder mal gezeigt, dass es kein großes Blutvergießen geben muss, um den Leser nachhaltig zu gruseln.

Mein Fazit: „Der Leuchtturmwärter“ war zwar mein erstes, wird aber sicherlich nicht mein letztes Buch von Camilla Läckberg sein, denn sie hat mich mit Spannung, überraschenden Wendungen und authentischen, interessanten Charakteren absolut überzeugt.
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