Leuchtturmwärter gewohnt gut

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elke seifried Avatar

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Vorab muss ich sagen, dass ich absoluter Fan der Autorin bin. Ich habe alle ihre Bände regelrecht verschlungen und mich jetzt sehr gefreut. Schon die ersten Seiten beginnen wie gewohnt höchst spannend. Eine Frau, Annie wie sich später herausstellt, flüchtet mit ihrem Kind vor etwas Blutigem auf eine einsame Insel, auf der sich nur ein Leuchtturm, befindet. Camilla Läckberg braucht kein Aufwärmen mit Nebensächlichkeiten, sondern startet wie gewohnt sofort mit Nervenkitzel. Genau das liebe ich unter vielem Anderem so an ihren Krimis. Erst dann trifft der Leser auf die altbekannten Personen, die mir inzwischen schon ans Herz gewachsen sind. Erika, Anna und Patrick haben ihren Autounfall glücklicherweise überlebt. Auch die Zwillinge leben. Anna hat als erneuten Schicksalsschlag ihren ungeborenen Sohn nur noch tot zur Welt bringen dürfen. Außerdem erfährt man gleich zu Beginn, dass in Fyällbacka ein Gesundheitszentrum eröffnet werden soll.
Wie gewohnt entwickelt die Autorin verschiedene Handlungsstränge. Die persönliche Seite um Erika, die während des Romans wieder ihre Detektivarbeit aufnimmt und über die Geisterinsel ermittelt. Annie eine frühere Schulfreundin Erikas ist dort mit ihrem Sohn untergetaucht. Sie wuchs hier im Leuchtturm auf und hat auch noch Bekannte in Fyällbacka. Darunter ist auch ihre Jugendliebe Matts, der nach einem brutalen Überfall ebenfalls wieder in seinen Heimatort zurückgekehrt ist. Vor was ist Annie davongelaufen? Dann der Mord an Matt, dem früheren Freund von Annie kurz nach seinem ersten Besuch bei ihr, der Patrick und seinem Team Ermittlungsarbeit verschafft. Wie hängt das alles wohl wieder einmal zusammen? Und dann kommt noch als Ablenkung das geheimnisvolle Geschwisterpaar dazwischen, das das Gesundheitszentrum eröffnen will. Wie immer passt erst am Ende alles irgendwie richtig zusammen, jedoch kommt man während des Lesens fast nie auf die richtige Spur.
Als Fan der Autorin hat mich auch der Leuchtturmwärter nicht enttäuscht. Durch kurze Sequenzen auf unterschiedlichen Handlungsebenen kommt bei der Camilla Läckberg nie Langeweile auf, so auch nicht in ihrem neuen Werk. Der persönliche Anstrich gefällt mir in Krimis generell gut, hier natürlich besonders, da ich die Protagonisten ja bereits kenne. Neueinsteigern würde ich aber eher einen der früheren Bände anraten.