Mißhandlungen

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meldsebjon Avatar

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Viele verschiedene Handlungsstränge gibt es in diesem neuen Krimi von Camilla Läckberg. Wer die Protagonisten aus Fjällbacka schon kennt, ist klar im Vorteil, aber ich bin sicher, dass man das auch verstehen kann, wenn das nicht der Fall ist. Als roter Faden ziehen sich verschiedene Mißhandlungen durch das Buch, denen verschiedene Personen ausgesetzt sind oder es in der Vergangenheit waren. Und auch die Leidensgeschichte einer Frau, die ungefähr 140 Jahre her ist, darf nicht fehlen, ist sie doch die Grundlage für Ericas neues Buch.

Ein noch recht junger Mann, Matte, wird tot aufgefunden, erschossen. Er ist erst seit einiger Zeit wieder in Fjällbacka, hat lange in Göteborg gelebt. Er scheint weder Freunde noch sonstiges Privatleben gehabt zu haben. In Göteborg hat er für eine Institution gearbeitet, die misshandelten Frauen hilft, bis er selber zusammengeschlagen wurde. Danach hat er dort seine Zelte abgebrochen und sich eine mehr bürokratische Arbeit gesucht. Hängen diese beiden Anschläge zusammen? Hat alles etwas mit seiner Arbeit zu tun? Die Polizei in Tanum ermittelt in alle Richtungen, beschäftigt sich auch mit der früheren Körperverletzung.

Eine frühere Freundin Mattes, Annie, ist auch wieder zurück in Fjällbacka. Ihr und ihrem Sohn Sam muss auch Schreckliches widerfahren sein, Annie träumt häufig von Blut. Sie sind auf einer ehemaligen Leuchtturminsel, die Annie gehört, und auf der es sonst keine lebenden Menschen gibt, nur eine Menge Vergangenheit und vielleicht Geister?

Dann gibt es da noch Melanie, die mit ihren beiden Kindern auf der Flucht vor ihrem Mann ist. Und noch ein Geschwisterpaar, das aus einem halbverfallenen Gebäude ein Wellnesshotel machen will. Eine Motorradgang und Rauschgift spielen eine Rolle, nicht zu vergessen Erica und ihre Schwester Anna, beide nach dem schweren Autounfall auf dem Wege der Besserung. Mellberg ist inzwischen zwar deutlich netter geworden als früher, kann es aber immer noch nicht lassen, sich in den Vordergrund zu spielen und dabei ganz verhängnisvolle Fehler zu machen.

Mehr soll hier nicht verraten werden, denn die Spannung sollte bis zum Schluss bleiben, wie die Autorin das ja auch wirklich wieder hervorragend gestaltet hat.Die Zutaten, aus denen Camilla Läckberg ihre Krimis braut, ähneln sich zwar immer: Eine alte Geschichte, ein aktueller Mord, Vernüpfungen zwischen beiden, gesellschaftliche Problemeund die bekannten Handlungsträger, die dem Leser zwar vetraut sind, sich aber immer weiter entswickeln. Ich hoffe, sie findet noch ganz oft ähnliche Anregungen, denn die Romane, die dabei herauskommen, muss man lesen!