Verletzt, verlassen, vom Leben gezeichnet...

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Endlich ein weiterer Band um Erica und Patrick von Camilla Läckberg! Mats Sverin, seine Jugendliebe Annie und ihr 5jähriger Sohn Sam kehren unabhängig voneinander zurück ins beschauliche Fjällbäcka. Annie und ihr Sohn ziehen auf die Insel Gravskär, wo auch der Leuchtturm steht und Legenden nach die Geister der Toten umgehen sollen. Sie sucht Schutz und Zuflucht, ist sie doch nachts mit blutigen Händen überhastet aufgebrochen und hat den offensichtlich toten Fredrik zurück gelassen. Mats Sverin kümmert sich seit einiger Zeit um die kommunalen Finanzen in Tanum, doch auch bei ihm scheint es, als sei er aus Göteborg geflüchtet und suche nun Sicherheit in seiner alten Heimat und bei seinen Eltern Gunnar und Signe. Erica und Patrik hingegen müssen ihre Schwester Anna zur Beerdigung ihres Sohnes begleiten, der bei einem Autounfall starb, der fast auch die Schwestern das Leben gekostet hätte (vgl. Vorgängerbuch: Meerjungfrau). Plötzlich wird der eigentlich allseits beliebte Mats durch einen Kopfschuss getötet und eine neue Ermittlung für Patrik Hedström, der seinen Dienst gerade erst wieder aufgenommen hat, beginnt. Seine Frau Erica muss ihrem Mann trotz der Arbeit mit den Zwillingen mal wieder unter die Arme greifen. Es kommt heraus, dass Sverin an einem Projekt beteiligt war, das Badehotel "Badis" im Ort in einen angesagten Spa umzubauen. Das scheint nicht allen Einwohnern Fjällbackas gefallen zu haben. Wieder einmal scheint sich die Suche nach den Hintergründen mehr als schwierig zu gestalten und alle Protagonisten scheinen verletzt, verlassen und vom Leben gezeichnet. Die von Läckberg geschaffene literarische Realität überzeugt wie eh und jeh und die Biographien der vielen, bereits bekannten Figuren werden endlich fortgeschrieben, nachdem der Vorgängerband so tragisch endete. Gleichzeitig finden wieder viele gesellschaftlich aktuelle Themen Eingang in ihren Roman, den ich als mehr, als "nur einen Krimi" ansehen würde. Die "Geschichte hinter der Geschichte" weckt erneut das Interesse des Lesers und setzt sich wahrscheinlich erst beim Lesen langsam Stück für Stück zusammen. Beim Cover überzeugt die "klare Linie", die eine konsequente Fortsetzung der Vorgängerbände darstellt. Wieder handelt es sich um eine trügerische Idylle, die von der Vergangenheit überschattet wird. Mein Fazit als Läckbergfan: Auf jeden Fall wieder einmal sehr lesens- und empfehlenswert, auch wenn mir die letzten beiden Bände spannungsmäßig ein wenig stärker erschienen.