Ein Detektiv ermittelt in den Filmstudios Hollywoods, 1921 - sein erster Fall

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bigz Avatar

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Hardy Engel lebt im Hollywood der Filmstudios der 1920er Jahre. Sein Weg hat ihn aus Deutschland hierher geführt und er will, wie so viele andere, hier als Schauspieler Karriere machen. Er hält sich mit Kleinstrollen über Wasser, vor allem die Einbindung in die deutsche Community hält ihn in Bewegung. So ergibt es sich, dass er hier die ein oder andere Notwendigkeit regelt, kleine Ermittlungen, nichts von Bedeutung. Aber er löst die Dinge ordentlich, zuverlässig und diskret. Und so kommt er eines Tages an seinen ersten offiziellen Fall als Privatdetektiv. Aufgesucht von einer unbeschreiblich gut aussehenden jungen Frau, natürlich ebenfalls mit Schauspielambitionen im Gepäck, soll er ihre Freundin finden, die in der Feiergesellschaft der legendären Filmleutepartys unterwegs ist und sich öfter mal in Schwierigkeiten bringt. Er sagt zu und es läuft gut. Bei der Auslieferung einer anderen kleinen Gefälligkeit findet er sie, schon fast zufällig, auf einer Party des legendären Komikers Roscoe 'Fatty' Arbuckle, ziemlich angeschlagen. Aber o.k., das wird schon wieder. Doch dann ist sie tot und verantwortlich dafür soll eben dieser Fatty sein, der den Filmstudios durch seine überaus erfolgreichen Filme viel Geld einbringt. Ein diskreter und irgendwie auch schon erprobter Privatdetektiv muss her, einer, der die wahren Begebenheiten, vorzugsweise ohne Beteiligung des großen Filmstars, aufklärt. Und so gelangt Engel an seinen ersten wirklich großen Fall.
Man braucht etwas Zeit, um sich einzulesen in diesen Roman. Zu fremd ist einem zu Beginn diese besondere Gesellschaft rund um die enorm gewachsene Filmindustrie im Hollywood dieser Zeit und auch das Kennen- und Mögenlernen von Hardy Engel selbst erfolgt eher langsam. Doch nach einer Weile kann man sagen, es funktioniert. Und das muss es auch, denn schließlich muss man ihn ja durch das doch über 600 Seiten Labyrinth dieses 'Morlochs' begleiten.
Ich war sehr begeistert von diesem Hammerbuch. Ein echter Neuzugang am Krimihimmel, mit einem sehr überzeugenden, leicht an Bogarts Philip Marlowe angelehnten Privatdetektiv der alten Schule. Und als Besonderheit, den Fall gab es in echt. Auch das gibt es ggfs. zum Nachlesen, wer's mag.
Für mich gilt, der nächste Fall kann kommen.