Hollywood der 20er Jahre ...

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Ich habe mich sehr auf "Der Mann, der nicht mitspielt" von Christof Weigold gefreut. Alles an dem Buch hat mich angesprochen: die Geschichte, das Cover und die tolle Kombination aus Historie und Krimi. Lange habe ich kein Buch mehr gelesen, bei welchem mir die Thematik so aktuell vorkam. Doch von Beginn an.

Das Erstlingswerk von Weigold ist der erste Fall des deutschen Privatermittlers Hardy Engel, der nach dem Ersten Weltkrieg nach Amerika bzw. Hollywood geht und dort eine Karriere als Schauspieler anstrebt. Doch leider ist er hiermit nicht so erfolgreich und verdingt sich als Privatdetektiv, wobei ihm seine Kenntnisse als ehemaliger Polizist sehr zu Hilfe kommen. In den Goldenen Zwanzigern in Hollywood blüht die Filmindustrie gerade auf und alle wollen hieran mit verdienen und jeder ist käuflich. Eines Tages steht eine Frau vor Hardys Tür und bittet ihn eine verschollene Schauspielerin wiederzufinden. Diese findet er auch auf der Party des beliebten Komikers Roscoe Arbuckle, bei welcher neben Alkohol auch jede Menge Kokain im Umlauf ist. Doch Virgina Rappe, die Schauspielerin, die er finden sollte, verstirbt einige Zeit danach unter mysteriösen Umständen und das ist nur der Anfang in dem Sündenpfuhl, der sich "Hollywood" nennt ...

Das Buch hat mich restlos begeistert. Zwar war ich zunächst von den vielen Seiten (über 600) kurz abgeschreckt, aber nicht für lange, denn die Seiten sind nur so geflogen. Weigold schreibt einfach toll und würzt die Handlung mit dem passenden Humor. Er hat es spielend einfach geschafft eine tolle Atmosphäre zu schaffen.

An vielen Stellen fand ich die Handlung auch unglaublich aktuell, siehe u. a. den Weinstein Skandal. Auch scheint sich sonst nicht wirklich viel seit den 20ern in dieser Hinsicht in der Filmindustrie geändert zu haben ... Ich kann es jeden Krimi, aber auch Filmfan wärmstens ans Herz legen.