Korruption und Vertuschung

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katercarlo Avatar

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Die 20er Jahre sind bekannt für Partys, Ausschweifungen und Exzesse. Eine Hochburg dafür, wie sollte es anders sein, war Hollywood. Schauspieler, Produzenten und Regisseure haben ihr Vermögen bereitwillig für Luxus, Party, Drogen und Alkohol ausgegeben. Und das obwohl in Amerika die Zeit der Prohibition herrschte. Kein Problem, wenn man die richtigen Leute schmierte und die entscheidenden Beweise verschwinden lässt.
Bei Alkohol und Partys werden die meisten dabei zwar empört sein, aber letztendlich doch ein Auge zu drücken. Anders ist es da mit Mord und Vergewaltigung. Trotzdem versucht die Hollywoodindustrie alle Schuld von sich zu weisen, lügt und manipuliert nach Kräften.
Nur Hardy Engel macht dabei nicht mit. Er ist der Mann, der nicht mitspielte.
Hardy stammt aus Deutschland, hat als Polizist gearbeitet, im Krieg gedient und sich schließlich entschlossen seinen Traum als Schauspieler in Amerika zu verwirklichen. Nur hat er bei der großen Konkurrenz nur wenig Chancen und beginnt relativ schnell sich wieder auf seine Stärke zu konzentrieren: Das Ermitteln.
Er wird Privatdetektiv und soll bei seinem ersten Auftrag das vermisste Starlett Virginia Rappe finden. Kaum hat er sie auf einer Party aufgespürt, stirbt sie und Hardy macht sich daran herauszufinden, wer ihr Mörder ist. Denn eins ist klar: es war kein natürlicher Tod.
Immer wieder tauchen neue Verdächtige auf. Immer dunklere Geheimnisse der Filmbranche kommen ans Licht und Hardy Engel muss gegen mächtige Studiobosse kämpfen, um der Wahrheit zu ihrem Recht zu verhelfen.
Der Krimi ist spannend. Nur wenige Bücher halten ihren Lesern so deutlich vor Augen was Korruption, Vertuschung und Einfluss aus einem scheinbar funktionierenden Rechtsstaat machen können. Scheint es zu Beginn des Buches noch harmlos, gewinnt es im Laufe des Buches immer mehr an Bedeutung bis Hardy Engel schließlich droht dadurch zu Tode zu kommen.
Außerdem ist die Geschichte unterhaltsam geschrieben und verworren genug um das Ende nur schwer zu erraten. Das ganze Buch ist nur etwas lang geraten. Etwas weniger Seiten hätten es auch getan.
Trotzdem ist „Der Mann, der nicht mitspielte“ gelungen und zeigt eine ganz andere Seite des berühmten, schillernden Hollywoods.