Die Rettung einer anderen Welt

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Inhalt:
Thomas Newton revolutioniert das moderne Amerika mit seinen Ideen. Doch er ist kein außergewöhnlich intelligenter Mensch, sondern ein menschlich fühlender und denkender Außerirdischer. Seine Mission ist es die Welt zu retten. Und zwar nicht unsere, sondern seine. Ein hochentwickelter Planet, dessen Bevölkerung der Menschheit weit voraus ist und es trotz ihrer Intelligenz geschafft hat ihren Lebensraum beinahe zugrunde zu richten. Newton glaubt nun durch wirtschaftlichen Erfolg als Geschäftsmann auf der Erde, seine Spezies retten zu können.

Meine Meinung:
Ich habe „Das Damengambit“ von Walter Tevis geliebt und war dementsprechend sehr neugierig auf dieses Buch. Leider konnte der Autor mich mit der Geschichte um Thomas Newton dieses Mal nicht überzeugen. Walter Tevis’ Ideen sind wie immer außergewöhnlich und das Potenzial für einen großartigen Roman ist definitiv da. Die Umsetzung gefällt mir jedoch in einigen Aspekten nicht. Die außerirdische Welt, aus der Newton kommt, wird mir zu wenig erklärt. Dadurch ergeben sich für mich Fragen und Logikprobleme. Außerdem habe ich Schwierigkeiten mit dem Blickwinkel, aus dem einige Figuren gezeichnet werden. Der ist mir zu eindimensional. Die Feinheiten in den Charakterbeschreibungen, wie sie bei „Das Damengambit“ vorhanden sind, fehlen mir hier ganz eindeutig. Ich hätte mir an dieser Stelle mehr Komplexität erhofft, vor allem auch auf der Metaebene. Spannend ist es immer dann geworden, wenn der Text davon erzählt, wie Newton als Außerirdischer die Menschen sieht. Aber das steht gar nicht so sehr im Mittelpunkt der Geschichte. Wird es Newton gelingen seine Heimat zu retten? Das ist die zentrale und sicherlich sehr spannende Frage dieses Romans. Aber die Art und Weise, wie sie geklärt wird, wir nicht so spannend erzählt, wie ich es mir erhofft habe. Tatsächlich musste ich mich ab einem gewissen Punkt nicht zwingen, aber doch schon überreden weiterzulesen. Der berühmte Lesesog war nicht da. Nichtsdestotrotz ist „Der Mann, der vom Himmel fiel“ kein schlechtes Buch gewesen, es ist in der Gänze nur unter meinen Hoffnungen und Erwartungen zurückgeblieben. Ich gebe zu, dass diese auch sehr hoch gesteckt waren. Aber Thomas Newton als Protagonist ist einfach keine Beth, die mich so mitgerissen und in all ihren Facetten überzeugt hat. Da war kein Funke, der auf mich übergesprungen ist.

Fazit:
Ach, ich hätte mir so gewünscht, dass ich es mögen würde, nachdem mir „Das Damengambit“ so gut gefallen hat. Man merkt trotz allem auch „Der Mann, der vom Himmel fiel“ an, dass Tevis ein großartiger Schriftsteller ist. Der Text wird flüssig und bildhaft erzählt, aber es fehlt inhaltlich einfach an Substanz und Emotion, um mich wirklich mitreißen zu können.