Ein außergewöhnlicher Roman

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katrinb Avatar

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Das etwas trübsinnige Cover spricht mich nicht besonders an, aber immerhin kann ich hier - anders als bei anderen Diogenes-Covern - einen Bezug zum Inhalt entdecken.
Ein Außerirdischer vom Planeten Anthea kommt mit einer wichtigen Mission auf die Erde. Er nennt sich Thomas Jerome Newton und wird mit bahnbrechenden Erfindungen zum Millionär. Das weckt die Aufmerksamkeit der Regierung......
Obwohl der Roman schon 1963 erschienen ist, wirkt er erstaunlich aktuell und nur selten - beispielsweise, wenn die Rede auf einige Erfindungen und Patente kam - wurde mir bewusst, dass das Buch schon über ein halbes Jahrhundert alt ist.
Es ist es ein Roman, der mit den Elemente der Science-Fiction spielt, seinen Schwerpunkt aber nicht auf die Beschreibung irgendwelchen technischen Schnickschnacks legt. Viel eher stehen hier Probleme wie Umweltzerstörung, Einsamkeit, Alkoholismus, Umgang mit dem Fremden und andere durchaus aktuelle Probleme im Mittelpunkt.
Durch den klaren, schnörkellosen Schreibstil - oder vielleicht auch die Neuübersetzung ? - liest sich das Buch sehr gut und spannend. Der / die Leser*in erlebt die Geschichte vor allem durch Newtons Wahrnehmung gefiltert - die wenigen auftretenden Charaktere werden etwas distanziert und "von außen" geschildert, wir erfahren nicht allzuviel über ihre Gedanken und Gefühle. Trotzdem habe ich sie als authentisch und glaubwürdig erlebt.
Eine klare Leseempfehlung - auch für Menschen, die das Genre Science Fiction eigentlich nicht mögen!