Ein famoses Buch über die Zukunft der Menschheit

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kupfisbuecherkiste Avatar

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Eine Frage, die die Menschheit schon lange fasziniert, ist die Frage, ob außerirdisches Leben existiert. Wenn es außerirdisches Leben gibt, wie finden wir es? Oder hat bereits das außerirdische Leben uns gefunden?

Dieser Frage ist der Autor Walter Tevis nachgegangen. Wie könnte eine Zusammenkunft aussehen? Sehen uns die Außerirdischen ähnlich, was unterscheidet sie von uns? Und welchen Effekt hat so ein Zusammentreffen, wenn nicht sogar zusammen leben?

In dieses Setting platziert Tevis den außerirdischen Thomas Jerome Newton. Dieser landet auf der Erde, um den Menschen zu helfen. Innerhalb von 5 Jahren hat er ein riesiges Vermögen aufgebaut. Ihm selbst und seinem Gespür für neuartige Technik umgibt eine gewisse Mystik. Schnell sind Kritiker und Zweifler vor Ort und durchleuchten Newtons Leben. Es fällt auf, dass er nicht so menschlich wirkt wie gedacht. Und so wird es für Newton sehr gefährlich.

Die letzten Jahrzehnte waren geprägt von Weltuntergangsszenarien, wenn Außerirdische uns besucht haben. Das Überleben der Menschheit ist angezählt, der Planet wird spektakulär ja fast schon zerstört, oder in einen Zustand gebracht, der kaum ein Überleben zu lässt. Doch hier ist es ganz anders. Genau das reißerische Verhalten der Menschen, sich gegenseitig auszulöschen durch Kriege oder Umweltsünden hat Newton von seinem Planeten weggeführt. Ihn plagen die gleichen Probleme wie die heutigen menschlichen Probleme. So sucht er auf dem Planeten Erde um Hilfe, versucht die Menschheit vor ihren eigenen Fehlern zu bewahren. Zwar kann er der Menschheit einiges an Wissen vermitteln, und doch scheint er an der wichtigsten Frage zu scheitern: wie geht es weiter?

Gleichermaßen zeigt sich die Menschheit von ihrer wahren Seite: während die eine Seite versucht, das Beste aus der Situation zu machen, den Außerirdischen zu schützen und den eigenen Planeten vor dem Ende zu bewahren, treibt die andere Seite ihre eigenen Vorteile zum Schaden anderer voran.

Das Buch wurde 1963 das erste Mal veröffentlicht und ist als Neuübersetzung erschienen. Es hat mich sprachlos hinterlassen, wie aktuell dieses Buch ist, trotz seiner 59 Jahre. Tevis hält einem so gekonnt den Spiegel vor, so zeitlos, dass es in jede Generation passt. Äußere Einflüsse wie zwischenmenschliche Probleme sind damals wie heute ein wichtiges Thema. Sicherlich liest jeder in einem Buch etwas anderes, und doch habe ich viele Probleme wiedererkannt, die damals wie heute gelten. Wie offen sind wir für neues? Was machen wir mit unserer Willkommenskultur und was wird aus der kleinen runden Kugel, die wir unseren Planeten nennen?

Ein wirklich starkes Buch, das ohne Blockbuster auskommt, ohne Action. Es ist ein Buch, das auf den ersten Blick fast schnöde wirkt, und doch hat es mir sehr gefallen. Diese Geschichte kommt ohne Endzeitstimmung aus, und weckt sehr spezifisch auf.

Klare Leseempfehlung nicht nur für SciFi Fans!