Ein ganz besonderer Außerirdischer

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Thomas Jerome Newtown taucht plötzlich in der Nähe von Haneyville auf. Im Gepäck hat er viele neue Technologien, die er schnellstmöglich in Geld umwandeln möchte. Dabei zieht er nicht nur das Interesse von Betty Jo und dem Chemiker Nathan Bryce auf sich, sondern auch der Regierung, die den Bau seines größten Objektes akribisch beobachten. Trotz der vielen Menschen um sich, bleibt Newton lieber allein, wählt seine Gefährt*innen sorgfältig aus. Vor der Einsamkeit bewahrt es ihn jedoch nicht.
„Der Mann, der vom Himmel fiel“ von Walter Tevis ist auf eigene Art beeindruckend und hat mir als nicht Science-Fiction-Fan sehr gut gefallen. Es ist in der wirklichen Welt angesiedelt und manchmal hat sich der Gedanke bei mir eingeschlichen, dass es ja tatsächlich so kommen könnte, bzw. hätte kommen können. Die Bürde der Einsamkeit hallt noch lange nach dem Lesen nach. Sogar die Flucht in den Alkohol konnte ich nachvollziehen, denn Newtons Andersartigkeit steigert seine Isolation zusätzlich. Viele seiner Beobachtungen in Bezug auf den Menschen waren mehr als zutreffend. Es ist erschreckend, dass dieser Roman bereits vor Jahrzehnten erkannt hat, was die Menschheit dieser wunderschöne Erde antut, aber es wird halt so hingenommen. Das Ende der Geschichte war unabwendbar und machte mich wütend auf die Ignoranz der Menschen, die leider nicht fiktiv ist.
Bei dem Roman handelt es sich um eine Neuübersetzung von pociao und Roberto de Hollander. Ob das tatsächlich so etwas besonderes ist, kann ich nicht beurteilen, dafür hätte ich die vorherige Übersetzung lesen müssen, aber diese hier ist lesenswert. Nicht nur Newtons Perspektive wird eingenommen, sondern er wird auch von seiner Umgebung beobachtet, was sehr interessant ist. Es lässt sich flüssig und gut lesen, aber für meinen Geschmack hätte Walter Tevis auf einige Adjektive verzichten können. Dennoch ist es eine gute Lektüre und behandelt mal wieder ein wichtiges und zeitloses Thema: der Mensch und seine Zerstörungswut.