Faszinierend

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heroemil Avatar

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Die Originalausgabe vom Buch erschien 1963 und wurde jetzt neu übersetzt.
Die Geschichte spielt in den Jahren 1985 bis1990 und handelt von Thomas Jerome Newton, der als Außerirdischer vom Planet Anthea mit der besonderen Mission, die gefährdete Erde zu retten, in seiner Einmannrakete sozusagen vom Himmel gefallen ist. Insofern wird das Cover dem Inhalt nicht ganz gerecht, dennoch gefällt es mir.
Von seiner Umwelt nur als sonderbarer Mann wahrgenommen, bleibt seine wahre Herkunft lange geheimnisvoll.
Anfänglich scheint dem Fremden, der mit der Einführung neuartiger Technologien Millionen verdient, alles zu gelingen. Schon die Idee, einen analogen, feinkörnigen Film in dieser Form zu entwickeln, würde auch heutzutage die Fotografie revolutionieren.
Aber, wird Newton es schaffen seine Mission zu erfüllen und die Welt retten?
Grandios, wie der Autor die besondere Situation eines Außerirdischen, der trotz akribischer Vorbereitungen auf eine Welt trifft mit der er, der intellektuell weit Überlegenere, nicht zurechtkommt.

Eigentlich wäre so eine Geschichte schnell erzählt. Wären da nicht die gesellschaftlichen, philosophischen und ökologischen Betrachtungen, die dem Buch eine besondere Bedeutung verleihen. Allein die zwischenmenschlichen Beziehungen zu den Nebencharakteren, insbesondere zu Betty Jo und Nathan Bryse, verleiht dem Roman eine bedeutende Note. Und damit ist es auch eine Geschichte über die Einsamkeit, Verluste und das Scheitern.
Das Buch aus dem Jahr 1963 ist aktueller denn je und aufgrund der derzeitigen ökologischen Krise auch ein mahnendes Buch, das zum Nachdenken anregt.
Walter Tevis Buch „Der Mann, der vom Himmel fiel“ als Science-Fiction-Roman einzustufen, wäre zu oberflächlich beurteilt.
Es ist ein überaus spannendes Buch, das vieles beinhaltet. Teils Zukunftsroman, teils Krimi, hat der Roman aber auch viele feinfühlige Momente. Unerwartet für mich, die schicksalhafte Wendung im Leben des Protagonisten.
Der Schreibstil ist flüssig und die einzelnen Kapitel sind übersichtlich gegliedert. Der Kreis der Nebenprotagonisten ist klein und so macht es dem Leser keine Schwierigkeiten, der Geschichte, die aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, zu folgen.
Es ist ein großartiges Buch, das mich angeregt hat, weitere Bücher des Autors zu lesen. Diesem Buch gebe ich auf jeden Fall fünf Sterne.