Mensch sein

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dicketilla Avatar

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"Er war menschlich, aber nicht wirklich ein Mensch. Und wie ein Mensch war er anfällig für Liebe, Angst, heftigen körperlichen Schmerz und Selbstmitleid."

Thomas Jerome Newton war Antheaner. Er kam aus einer kalten, sterbenden Welt, die im Sand der Wüste versank. Seine Mission, einen Teil seiner Mitbewohner zu retten, doch dafür benötigt er Geld, viel Geld. Sein immenses Wissen ermöglicht ihm ein Imperium, über zahlreiche Patente zu errichten. Von außen bleibt er der mysteriöse, reiche Mann, ein Anwalt regelt die Geschäfte. An seiner Seite der Professor für Chemie, Nathan Bryce und Betty Jo, die ihn mit dem Genuss von Gin bekannt macht. Doch bald wird er von Einsamkeit und Depressionen geplagt, verfällt dem Alkohol.

Er will die Menschheit vor ihren Fehlern bewahren, da sie bereits dabei sind, sich und ihren Planeten zu zerstören, wie es einst sein Volk tat. Doch es ist die Zeit des Kalten Krieges.

Das Buch war bereits 1963 veröffentlicht worden, ist jetzt durch eine Neuübersetzung wieder neu verlegt worden. Und es passt nach den vielen Jahren noch immer in unsere Zeit, in der der Klimawandel unsere Erde erschüttert, erneut Kriege angezettelt werden. Noch immer Einzelne über das Leben entscheiden.

Walter Tevis hat ein Buch, sicher seiner Zeit voraus, geschrieben. Der Menschheit einen Spiegel vor die Nase gesetzt. Das Buch liest sich an manchen Stellen mit einer Leichtigkeit, die dann doch in einer gewissen Tragik endet. Man erlebt die Wandlung eines "Menschen" der aber an dieser Art Menschlichkeit verloren geht. Sein Anderssein eher als Bedrohung angesehen wird.

Die Romangrundlage diente auch für den Kultfilm mit David Bowie. 2022 wird sie eine Neuverfilmung als Serie mit Chiwetel Ejiofor und Naomie Harris erleben.