Stilvoll und realistisch

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anna-karenina Avatar

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Den Autor dieses Buches Walter Tevis sollte jeder kennen, spätestens mit Romanen wie „Das Damengambit“, die weltweit verfilmt und gefeiert werden, hat er sich einen Namen gemacht. Entsprechend hoch ist die Erwartung an alle seine anderen (weniger berühmten) Romane, die inzwischen immer wieder neu verlegt werden. Die Romane des mittlerweile seit 38 Jahren verstorbene Tevis gehören inzwischen zu den Klassikern der Literatur. Er besticht in seinen Werken durch einen außergewöhnlich neutralen aber stilvollen Schreibstil und zählt zu einem der literarischen Meister seiner Zeit.
Der Mann, der vom Himmel fiel, heißt Newton. Er ist ein Außerirdischer, der seiner Heimat helfen will. Sein Plan beinhaltet durch für die Menschheit neuartige Erfindungen genug Geld zu verdienen um seinen Heimatplaneten, der zu einer lebensunfähigen Welt geworden ist, zu retten. Auf dem Weg zu seinem Ziel muss er den widrigen Begebenheiten der Erde standhalten und trifft Menschen, die ihn faszinieren.
Angefangen bei der Geschichte dieses Romans, muss ich bereits ein Lob aussprechen. Eine scheinbar simple Idee, die in das kleinste Detail durchdacht und ausgearbeitet ist, jede physikalische Regelung und wissenschaftliche Erklärung ergibt einen Sinn (zum Beispiel wie unsere Schwerkraft auf Newtons Körper wirkt) und lässt die Story in sich schlüssig wirken. Die wenigen Charaktere sind wie echte Menschen, realistisch und präzise ausgearbeitet. Ob einfach gestrickt oder intelligente Wissenschaftler, so wie sie sind, wirken sie lebensecht und naturgetreu. Der bereits erwähnte Schreibstil verdeutlicht die realistischen Ereignisse, der Leser steht mitten im Raum und verfolgt Schritt für Schritt, Wort für Wort. So kommt es natürlich auch zu den weniger spannenden Momenten, in denen einige Seiten lang nur die Umgebung beschrieben wird- auch dies hat natürlich seine Berechtigung um die Wirkung der Atmosphäre aufzunehmen. Insgesamt begleitet einen durchweg eine gedimmte Stimmung der Einsamkeit in jedem Charakter, nicht nur in dem Außerirdischen, der verständlicherweise allein unter einer anderen Spezies lebt, sondern auch der Menschen.
Abschließend bleibt nur zu sagen, dass dieser Roman wahrlich ein meisterhaftes Werk ist. Eine außergewöhnliche Darstellung menschlicher Gefühle und Probleme. Die Einsamkeit der Protagonisten wird sowohl stilistisch in jeder Zeile als auch lyrisch zwischen den Zeilen widergespiegelt. Jede Seite wird durch ein gedimmtes Licht der Hoffnung umgeben von dunkler Sphäre des Verlustes begleitet- Verlust den man nicht nur als einsamer Außerirdischer empfinden kann.