Wiederentdeckter Sci-Fi Klassiker👽🛸🌌🚀

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frieda_marianne_therese Avatar

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Thomas Jerome Newton ist nicht von dieser Welt. Er unterscheidet sich nicht nur körperlich, denn er besitzt z.B. katzenartige Augen und kann Röntgenstrahlen sehen sondern auch geistig. Es fällt ihm schwer die Welt der Menschen und ihre Eigenarten vollkommen zu verstehen und das obwohl er Jahre damit verbracht hat sie ausgiebig zu studieren. Er versteckt seine Defizite so gut er kann und tut sein Bestes um seine Mission zu erfüllen, für die er auf die Erde entsandt wurde. Er arbeitet hart um die finanziellen Mittel aufzubringen, die sein Plan benötigt und bereichert damit zugleich die Menschheit mit bahnbrechenden Erfindungen. Doch diese wecken auch die Neugierde von so einigen, wie auch die von Dr. Nathan Bryce. Dieser ist überzeugt, solche Innovationen können nicht von der Erde stammen und möchte die Wahrheit herausfinden. Newton jedoch ahnt nichts davon und macht unbeirrt weiter bis er eines Tages festgenommen und wochenlang verhört wie auch endlosen Tests unterzogen wird. Ab da beginnt er nicht nur an der Menschheit zu zweifeln sondern auch an seinem großen Plan.📖


Ein wirklich guter Sci-Fi Klassiker. Bereits 1963 geschrieben zeigt uns Walter Tevis wie damals eine mögliche Zukunft dank eines Mannes von einem anderen Planeten hätte aussehen können. An manchen Stellen musste ich schmunzeln, andere kamen mir erschreckend real vor. Newton kam mir tatsächlich unnahbar und ungewöhnlich vor. Abgekapselt lebte er in seiner Villa und versuchte so wenig wie möglich Kontakt mit anderen ausgesetzt zu werden. Hauptsächlich aus Selbstschutz, denn die menschliche Welt sowie die Umweltbedingungen der Erde setzten ihm stark zu. Aber auch um so wenig wie möglich Verdacht aufkommen zu lassen. Einerseits war er ein Heilsbringer mit all seinen Erfindungen, einer auch mit Prinzipien. Andererseits war der Plan, den er verfolgte für die Menschen doch bedrohend, auch wenn er das selbst nicht so sah. Man konnte Newton jedoch nicht als vollkommene Gefahr sehen, denn mit dem was er sagte hatte er recht, erschreckenderweise. Ich verstand ihn eher wie eine Art Warnung. Eine Warnung an uns alle bezüglich außerirdischen Lebens aber auch bezüglich des Umgangs mit unserem Planeten und uns selbst, die Walter Tevis durch diese Geschichte sehr gut rüberbrachte. Newtons Entwicklung in der Geschichte war faszinierend aber auch traurig zu lesen. Wie ein Vogel im Käfig, der langsam einging, erdrückt von den Erwartungen, gequält von den Umständen. Das Ende blieb ungenau, aber nicht unbefriedigend. Das Buch ließ sich einfach und schnell lesen und blieb für mich durchwegs spannend.
Ich habe diese Zeitreise in eine damalige alternative Zukunftsvision genossen und kann das Buch jedem Sci-Fi Fan aber auch jedem, der die Welt mal etwas durch die Augen eines Extraterrestrischen sehen möchte, empfehlen📚🙂

Das Buch wurde übrigens bereits zweimal verfilmt. Einmal 1976 mit David Bowie und eine Neuverfilmung mit Chiwetel Ejiofor als Serie startete dieses Jahr.