Mord im Kurhotel?

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... oder war es doch ein Unfall, der dazu geführt hat, dass die Putzfrau am Grund des Schwimmbeckens den leblosen Körper des August-David Friedmann findet? Da uns der Roman als Krimi angekündigt wurde, gehen wir mal von Mord aus. Aber der Leiter der angesehenen Kurklinik, Prof. Dr. Winfried Berthold, möchte das schon aus Sorge um den guten Ruf seines Hauses natürlich anders sehen. Da er ohnehin ständig Nachlässigkeit und Ungehorsam unter seinen Patienten wittert, vermutet er, dass Friedmann das nächtliche Badeverbot ignoriert hat und dabei zu Tode gekommen ist. War er wirklich allein zu diesem Zeitpunkt? Schließlich wird die Leiche unbekleidet gefunden, was für ein heimliches nächtliches Nacktbade-Abenteuer spricht.

Also versucht Professor Berthold als erstes, durch Befragung der vom Balkan stammenden Reinigungskraft herauszufinden, ob es da etwa eine heimliche Liaison in seinem Haus gegeben hat. Frau Djurkovic antwortet in gebrochenem Deutsch: Hier hat irgendwie jeder was mit jede. Oder besser gesagt: hat jeder, der was will, mit jeder, die was will. Ist hier ein wenig wie in Swingerclub.

Die Handlung könnte durchaus spannend werden, aber der Versuch, Atmosphäre durch derartige Wiedergabe von Sprache zu schaffen, geht gründlich schief. Sowohl das gebrochene Deutsch der vermutlich serbischen Reinigungskraft als auch die sprachliche Karikatur der Pensionswirtin, bei der "der Metzger" Quartier findet, sind unglaubwürdig und peinlich.