Österreichisches Flair

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karschtl Avatar

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Obwohl ich Krimireihen mag, und diese hier sogar noch Lokalkolorit meiner neu gewählten Heimat Österreich versprüht, habe ich bisher noch keinen Metzger-Krimi gelesen. Umso mehr freute ich mich, hier einmal in den Schreib- und Erzählstil Raabs hineinschnuppern zu dürfen und den Metzger bei seinem dritten Fall begleiten zu können.

Das die Leseprobe mitten im Roman ansetzt, habe ich übrigens erst gemerkt, als ich hier ein paar andere Rezenssionen gelesen habe. Klar wird man ohne großes Vorgeplänkel ins Geschehen geschmissen, aber das ist ja nicht unüblich. Insofern hätte es mich auch nicht gewundert, wenn es statt Kapitel 7 Kapitel 1 wäre. Außerdem muss man bei Leseproben eben oft auch die Stellen wählen, wo es dann auch wirklich interessant wird.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob mir der Metzger sympathisch ist. Dazu fehlt mir noch eine detaillierte Beschreibung von dem was er ist und was er macht. Da ich die anderen Romane nicht kenne und auch jetzt nicht recherchiert habe, weiß ich auch gar nicht: ist er so ein Hobbyermittler, der eher zufällig immer über die skurillsten Fälle stoplert, oder ist er wirklich Polizist? Privatdetektiv? Auf alle Fälle findet er in seinem dritten Buch einen abgehakten Finger plus Goldring, und dann gibt es da ja auch noch die Leiche aus dem Kur-Schwimmbad. Genug zu tun also.

Wieso aber geht der Metzger eigentlich fremd? Ist diese Dame aus der Kurklinik die Ursache? Oder bedeutet fremd gehen hier "im fremden Review ermitteln"?Insgesamt wirkt die Geschichte auf mich auch leicht unmodern, so wie die Personen, Orte und Geschehnisse beschrieben sind könnte ich mir durchaus vorstellen, dass die Geschichte bereits in den 60ern oder 70ern spielt. Aber vielleicht ist ja genau das das Markenzeichen von Thomas Raab?