Schmonzette oder wird es noch?

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suse9 Avatar

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"Der Metzger geht fremd" liest sich locker witzig an. Über die ersten Zeilen musste ich sehr schmunzeln - Metzger ist mir bisher unbekannt. Beim Kofferpacken und Verreisen scheint er Anfänger zu sein. Hut ab, dass er die "phänomenale" Strecke von einem ganzen Kilometer zu Fuß geschafft hat und auch die Pensionswirtin, die ihn überschwänglich begrüßt, ist amüsant beschrieben. Doch dann wird es schon recht albern. Über die Fahrradszene kann ich nur ungläubig den Kopf schütteln. Der Leiter der Kurklinik, in der ein Toter gefunden wird, ist ein klischeebehafteter Trottel und völlig unglaubwürdig übrigens seine Ansprache an seine "Kunden".

Wenn das ganze Buch in diesem Stil geschrieben ist, vermute ich, dass ich es nicht schaffen würde, es komplett durchzulesen. Mir geht der überaus witzige nach Lachern heischende Ton der Leseprobe bereits nach diesen ersten Seiten auf die Nerven. Ich lache gerne, aber nicht jedes zweite Wort muss lustig sein. Auch kann ich mich mit Äußerungen wie: "wild pochendes Herz" und "überschäumende Freude, ähnlich einer rubensschen Nymphe" nicht anfreunden. Das ist mir zu viel. Es scheint so, als ob das Buch in Richtung "lockerleichte Sommerlektüre" geht und das ist definitiv nicht meine.

Ich gebe - nach langem Überlegen - nicht nur 1 sondern 2 Sterne, für den Fall, dass ich mich irre.