880 Seiten, die sich lohnen

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elchi130 Avatar

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Nail ist drei Jahre alt, als Shawcroft ihn vor der Entführung durch die Handlanger des weißen Prinzen rettet. Nun 14 Jahre später steht ein Krieg bevor. Ein Krieg, den der weiße Prinz ins Land bringt. Und wieder sucht er dabei nach Nail. Denn Nail ist Teil einer alten Prophezeiung…

Ich habe das Buch gelesen, weil ich für mein Leben gerne Fantasy-Geschichten lese. Und ich muss sagen: zum Glück habe ich es gelesen. Denn fast hätte ich es nicht gelesen, weil mich das Cover um ein Haar abgeschreckt hätte. Der Ritter auf dem Pferd passt zu der Geschichte, macht für mich aber überhaupt nicht die Atmosphäre des Buches aus. Außerdem hatte ich dadurch die Befürchtung, dass es die ganze Zeit um Ritter, ihre Lager und Gefechte geht. So ist es Gott sei Dank aber nicht!

Das Buch lebt für mich durch seine starken Hauptfiguren:
Da ist Nail. Der Waisenjunge, der von Shawcroft aufgezogen worden ist. Er sehnt sich nach Zugehörigkeit, Zuneigung. Er möchte wissen, woher er kommt und wohin er gehört. Er sucht nach einem Sinn in seinem Leben. Und er ist buchstäblich bereit, für seine Freunde zu sterben.

Dann haben wir da Jondralyn. Die ältere Schwester des Königs. Sie möchte eine Heldin und Kämpferin sein, möchte Ruhm und Ehre erlangen. Sie möchte stark und den Männern ebenbürtig sein. Dabei schießt sie schon mal übers Ziel hinaus.

Da ist Tala, die jüngere Schwester des Königs. Sie wächst während des Romans nach meiner Ansicht am meisten. Sie ist intelligent, willensstark, mutig und ebenso wie ihre Schwester bildschön. Um ihre Freunde zu retten, geht sie auch einen Pakt mit dem Teufel ein.

Das sollen nur drei Beispiele sein. Das Buch, welches etwa 880 Seiten umfasst, und der erste von fünf Bänden ist, bietet noch andere interessante Personen, die in einer spannenden Geschichte miteinander verwoben werden. Wir begleiten Nail auf seinem Weg, dann den Königshof, der Stoff für unterschiedliche Erzählstränge bietet. Und dazu kommt dann auch noch das Geschehen beim weißen Prinz aus unterschiedlicher Sicht.

Ich habe über 100 Seiten gebraucht, bis ich mich eingelesen hatte. Am Anfang hatte ich immer wieder den Eindruck, dass vieles nur angedeutet wird, vieles unverständlich ist. Doch mit der Zeit und dem weiteren Lesen änderte sich dieser Eindruck und ich konnte das Buch immer weniger aus der Hand legen. Gegen Ende lässt mich das Buch nun ein wenig traurig zurück, weil ich jetzt warten muss, bis der zweite Teil auf Deutsch erscheint.