Solide Fantasy ohne Überraschungen und mit wenig Spannung

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kaito Avatar

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Drei Götter im Streit. Fünf Streiter, die zu Helden werden sollen. Zwei fanatische Herrscher verfeindeter Reiche.
Das sind in etwa die Zutaten für Brian Lee Durfees Fantasy-Roman mit mittelalterlichem Setting.
Viele Zutaten der Geschichte sind schon aus vielen anderen Geschichten dieser Art bekannt.
Durfee hat für seine Geschichte natürlich eine eigene Welt erfunden und sie mit verschiedenen Parteien und Charakteren gefüllt. Für den dramatischen Konflikt sorgt ein Krieg zwischen verschiedenen Religionen, die aber alle auf einer gleichen Basis ausbauen.

Der Prolog packt den Leser und wirft ihn direkt in eine ebenso dramatische, wie spannende Eröffnung.
Leider wird diese Spannung nicht über das gesamte Buch gehalten.
Auf ca. 880 Seiten erwartet man, dass sich Konflikte aufbauen und Charaktere entwickeln.
Leider geht aber alles eher schleppend voran. Die Figuren ergehen sich in den Klischees ihrer Rollen, die Konflikte bleiben eher flach.
Einzig durch die kleinen Besonderheiten von Durfees Welt erlebt man kleinere Überraschungen
Die Dichte der Handlung hätte auch für einen Umfang von 400 bis 500 Seiten ausgereicht.

Positiv aufgefallen ist mir der Schreibstil.
Er passt wunderbar zum Setting und lässt sich flüssig lesen, ohne Bandwurm-Sätze.
Die Konflikte und Besonderheiten der dargestellten Religionen erinnert immer wieder an reale Religionen und deren Probleme. Somit steht der Leser nur vor dem Problem, die vielen Charaktere immer den richtigen Parteien zuzuordnen. Da die Erzählperspektive zwischen den Kapiteln immer wieder wechselt, kommt man da schonmal durcheinander.

Insgesamt bietet „Der Monde des Vergessens“ solide Fantasy-Lektüre ohne große Überraschungen, aber leider auch mit einem bisher eher schwachen Spannungsbogen.
Da die Reihe voraussichtlich aus mindestens fünf Bänden bestehen wird, hoffe ich dass sich der Autor dahingehend noch steigert, um die Leser bei der Stange zu halten.