Einfühlsame Erzählung

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Der Mondscheingarten von Corina Bomann startet mit einem Prolog in den 20er Jahren in London. Geschildert wird, wie eine junge, bekannte Violinistin kurz vor einem Konzert durch den Besuch einer unbekannten Frau so verunsichert wird, dass sie ihre Garderobe fluchtartig verlässt und das Konzert nicht spielt. Ihre mit einer Rose verzierte Geige nimmt sie mit sich und läuft in den fließenden Verkehr...

Ungefähr 80 Jahre später betritt ein geheimnisvoller alter Mann Lilly Kaisers Antiquitätenladen in Berlin. Er hat eine alte Violine bei sich, die mit einer Rose verziert ist, und ein Notenblatt mit dem Lied"Der Mondscheingarten". Lilly sagt, dass sie ihm die Geige leider nicht abkaufen kann, doch er behauptet, dass es ihre Geige sei und dass das Notenblatt ihr einen Hinweis gibt. Dann verschwindet er spurlos. Lilly ist verwirrt und bittet ihre Freundin Ellen um Rat. Diese nutzt die Gelegenheit und lädt Lilly samt Geige nach London ein, Lilly lässt sich leicht überreden, sie hatte sowieso mit einem Urlaub geliebäugelt.

 

Dies ist die zweite Leseprobe, die ich von Corina Bomann lese und genau wie beim ersten Mal, gelingt es ihr den Leser mit ihrem Schreibstil in die Geschichte rein zu geleiten. Zwar erfährt man schon einiges über die Charaktere, alles in allem scheint sich jedoch ein deutliches Bild erst im Lauf der Erzählung zu entwickeln. Allerdings ist Lilly sofort sympathisch und so ist man gern bereit, sie auf ihrer Reise zu begleiten. Durch den Prolog, in dem die Geige ja auch schon eine Rolle spielt und durch die mysteriöse Übergabe durch den alten Mann, hatt das Buch auch relativ schnell etwas spannend-geheimnisvolles, was den Reiz, dass Buch zu lesen ausmacht. Corina Bomann hat einen einfühlsamen, sanften Erzählstil, der sich sehr gut lesen lässt und im Kopf der Leser Bilder erzeugt.

 

Mir hat die Leseprobe gut gefallen, obwohl sie einen anderen Ansatz hat, als die Leseprobe zur Schmetterlingsinsel (allerdings gibt es auch ein bißchen Gemeinsamkeit). Die Leseprobe zur Schmetterlingsinsel fand ich damals sehr gut, habe das Buch auch noch auf meiner Wunschliste, insofern war ich sehr gespannt auf diese Leseprobe. Den Klappentext fand ich allerdings nur mäßig ansprechend, aber Frau Bomann ist es dann doch gelungen, mich mit ihrem Text zu überzeugen. Was hat es wohl mit der Geige auf sich, was ist mit Helen aus dem Prolog geschehen und sorgt die Violine und die Reise dafür, dass das Glück wieder die erste Geige in Lillys Leben spielt. Ich bin gespannt. Die Leseprobe verspricht jedenfalls ein interessantes Buch.