Geheimnisvolle Rosengeige

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
lady-orchid Avatar

Von

Der Roman beginnt mit einem Prolog. Protagonistin ist hier die zwanzigjährige Helen Carter die gerade vor ihrem größten Karriereschub bisher steht. Der Leser wird 100 Jahre in der Zeit zurückversetzt. Man erfährt, dass die junge Frau ein ungewöhnliches Talent im Geigenspiel aufweist und von der Welt gefeiert wird. Nun soll ein großes Konzert stattfinden, dass ihr den letzten Durchbruch bescheren soll. Tage zuvor fällt ihr bereits auf, dass sie von einer alten Frau verfolgt und beobachtet wird. Es ist ihr unheimlich, aber die Polizei wird nicht verständigt. Gerade kurz vor Konzertbeginn schafft es die alte Frau zu Helen zu gelangen und ihr ein paar Worte anzuvertrauen. Über den Inhalt dieser Worte wird der Leser zu diesem Zeitpunkt nicht in Kenntnis gesetzt. Allerdings muss das ein überaus schockierendes Erlebnis für die Virtuosin gewesen sein, denn sie verlässt das Konzerthaus ohne Kommentar und verschwindet spurlos.
Das erste Kapitel spielt Anfang 2011 in einem Berliner Antiquitätenhandel, der von der jungenLilly Kaiser geführt wird. Sie ist seit drei Jahren verwitwet, auch hier erfährt der Leser zunächst nichts über die weiteren Umstände. Kurz vor Geschäftsschluss kommt ein merkwürdig wirkender Mann in den Laden und zeigt Lilly eine alte Geige mit einer Rose darauf. Der Überzeugung, dass sie für dieses schöne Stück nicht genügend Geld hat, ist für sie die Sache eigentlich art Acta gelegt. Aber der Mann schenkt sie ihr mit dem Hinweis, dass sie für sie bestimmt ist und er sie gesucht hätte. Er macht sie weiterhin noch auf ein im Koffer liegendes Notenblatt aufmerksam, das mit dem Namen "Moonshine Garden" betitelt ist. Unbemerkt verschwindet der Mann und hinterlässt Lilly mit vielen Fragen. Zum Ende der Leseprobe telefoniert sie mit ihrer langjährigen Freundin Ellen in London und erzählt ihr von diesem Vorfall. Ellen läd Lilly kurzfristig zu sich ein, was diese freudig annimmt.
Die Geschichte weist viele interessante Faccetten und Personen auf. Es werden viele Sachverhalte angerissen, von denen der Leser gerne wissen möchte, was dahintersteckt. Was hat die alte Frau Helen gesagt? Was ist mit Lillys Mann geschehen und was hat sie mit der ganzen Geigengeschichte zu tun? Es macht sehr viel Lust auf mehr. Die Autorin schreibt sehr lebendig, so dass es überhaupt nicht schwer fällt, sich auf die Story einzulassen. Selbst die verschiedenen Gerüche hat man in der Nase, die beschrieben werden. Sie jongliert geschickt mit Worten, so dass jede Person lebendig erscheint. Man kann sich gut in die Personen hineinversetzen, auch wenn man sie eigentlich noch gar nicht richtig kennt. Auch die vielen angerissenen Details über die man als Leser mehr erfahren möchte sind sehr geschickt eingebracht, ohne aufdringlich zu wirken.
Die Leseprobe hat mir auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht, denn ich denke, dass sich eine sehr plastische und abwechslungsreiche Geschichte entwickeln wird.