Was ist mit Helen Carter passiert?

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klusi Avatar

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London 1920: Der Einstieg in die Geschichte ist rätselhaft. Was hat es mit der alten Frau auf sich, die Helen Carter bis in ihre Garderobe verfolgte und ihr etwas erzählte, was die junge und erfolgreiche Violinistin völlig aus der Bahn geworfen hat. Helens innerer Aufruhr führte dazu, dass sie mitsamt ihrer Violine, völlig außer sich, aus dem voll besetzten Konzerthaus stürmte, wo doch bereits alle auf ihren Auftritt warteten. Was hat die junge Frau derart erschüttert? Die Frage bleibt zunächst offen, denn der Prolog endet bei einem Moment, als sie ein lautes Hupen vernimmt und die Lichter eines Autos auf Helen zurasen.

Einundneunzig Jahre später taucht vermutlich die gleiche Violine wieder auf, und auch in der Gegenwart sind die Umstände mysteriös. Ein alter Mann betritt Lilly Kaisers Antiquitätenladen in Berlin und übergibt ihr das Instrument und ein Notenblatt, das die romantische Überschrift „Mondscheingarten“ trägt, mit dem Hinweis, die Sachen würden ihr gehören. Dass es sich um die Geige aus dem Prolog handelt, vermute ich, da sie ein auffälliges Brandzeichen, in Form einer Rose, auf dem Klangkörper trägt. Nicht nur für Lilly wirft die Angelegenheit viele Fragen auf, auch als Leser dieser ersten Seiten wird man neugierig und möchte unbedingt wissen, wie die Geige nach Berlin gekommen ist, welchen Weg sie über die Jahrzehnte zurückgelegt hat und wo ihr Geheimnis liegt. Lilly war mir sofort sympathisch, und ich würde sie nur allzu gerne bei ihren Nachforschungen begleiten. Corina Bomann ist es bestens gelungen, den Anfang ihres neuen Romans so spannend und faszinierend zu gestalten, dass man unbedingt weiterlesen möchte!