Den will ich haben!

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pmelittam Avatar

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Ende des 19. Jhdt. werden in New York Leichenteile – allerdings ohne den Kopf – eines Mannes gefunden. Die Polizei glaubt zuerst an einen Medizinstudenten-Streich, doch die Gerichtsmediziner erkennen schnell, das es Mord war. Der aufs Abstellgleis geschobene Polizist Arthur Carey ist zunächst der einzige Polizist, der sich dafür wirklich interessiert. Viel interessierter sind die New Yorker Zeitungen, die einen regelrechten Kampf untereinander austragen, allen voran die „World“ von Joseph Pulitzer und das Journal von William Randolph Hearst.

Im Leichenschauhaus geben sich derweil Massen von Menschen die Klinke in die Hand und etliche identifizieren den Toten als ihren verschwundenen Angehörigen. Einer der Reporter glaubt den Mann zu kennen und am Ende der Leseprobe deutet alles darauf hin, dass es sich um William Guldensuppe handelt.

Trotzdem sind noch viele Fragen offen, z. B. handelt es sich wirklich um den selben Täter, der auch das kleine Mädchen getötet hat, die Übereinstimmungen sind doch sehr groß, allerdings wird einmal ein erwachsener Mann und einmal ein weibliches Kind getötet. Welche Beweggründe stehen dahinter. Und natürlich: Ist es wirklich Guldensuppe? Ich hoffe auch mehr über Arthur Carey zu erfahren.

Der Roman hat mich schon auf der ersten Seite gefesselt. Man fühlt sich sofort in die damalige Zeit hinein versetzt. Der Autor liefert wunderbare Beschreibungen, sei es die des Straßenlebens jener Zeit, sei es die im Leichenschauhaus stattfindenden Begutachtungen der Leichenteile, sei es die des Reporterlebens. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, mir hat z. B. gut dieses „Medizinstudenten“-Rufen gefallen, sobald Leichenteile aufgetaucht sind, ebenso das schon erwähnte Reporterleben.

Gefallen hat mir auch das Inhaltsverzeichnis, es macht neugierig.

Anscheinend handelt es sich hier um einen authentischen Mordfall. Zumindest die beiden Zeitungsmogule sind historische Persönlichkeiten. Da ich sowohl Krimis als auch historische Romane liebe, habe ich natürlich ein besonderes Faible für historische Kriminalromane, besonders, wenn sie den Flair der Zeit gut wieder geben, also auch gut recherchiert sind. Dies scheint hier der Fall zu sein. Der Roman passt somit perfekt in mein Beuteschema. Ich würde ihn sehr gerne zu Ende lesen.