Mehr als ein historischer Krimi

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lora Avatar

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"Der Mord des Jahrhunderts" - dieser Titel macht mich sofort neugierig, dazu das ansprechend gestaltete Cover in Rot und Schwarzweißtönen, das Bild, das schon andetet, dass es um einen Fall geht, der einige Jahrzehnte zurückliegt...

Die Leseprobe entführt dann ins New York um 1900, sehr lebendig und bildreich beschreibt der Autor Paul Collins eine Szene am Hafen - man fühlt sich wirklich in diese Zeit versetzt und scheint den Trubel, die Menschen, die Geräusche zu sehen und zu hören. Doch die Idylle trügt: in einem sorgsam verschnürten Bündel im Wasser werden Leichenteile gefunden und die Polizei macht sich an die Ermittlungen. Ist es etwa nur ein makabrer Scherz von Medizinstudenten, die die Leiche in einem Leichenschauhaus gekauft haben, was öfters vorkam? Oder doch ein Mord? Und was ist das Geheimnis des herausgetrennten Fleischstücks? Die Zeitungen helfen bei der Ermittlungsarbeit, indem sie Artikel und Zeichnungen veröffentlichen - es ist ja noch eine Zeit ohne Fernsehen und Internet - und hoffen, einen Teil der öffentlichen Aufmerksamkeit auf sich ziehen zu können.

Paul Collins hat mit diesem Roman, der auf einem echten Fall beruht, eine spannende und interessante Geschichte geschrieben - ein Krimi, aber mehr noch ein Zeitzeugnis aus einer faszinierenden Stadt. Flüssig zu lesen und bildreich und nebenbei erfährt man über die Ursprünge von Pulitzerpreis und Yellow Press - gefällt mir sehr!