New Yorker Pressekampf

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signalhill Avatar

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Dies war wohl die längste Leseprobe, die wir bisher hatten, und ich muss sagen, dass ich die LPs für den Leseeindruck generell immer zu Ende lese, diesmal auch, aber ich fand es ein bisschen schade, schon so viel von dem Buch zu kennen, falls ich unter den Lesern sein werde.

'Der Mord des Jahrhunderts' ist ein ganz anderer Krimi. Paul Collins legt in seinem Buch den Schwerpunkt auf die Pressearbeit, und ich liebe es, in das New Yorker Leben von damals mit den chten Figuren eintauchen zu können. Wenn man schon in New York war, dann kommt es einem so vor, als wäre man in das Leben der alten Schwarzweißfotographien mit den ersten Skyscrapern zurückkatapultiert. Und das macht Spaß!

Es gibt hier einen Toten ohne Kopf und Gliedmaßen, und nach dem großen Rätselraten und einer großen Schlacht der New Yorker Zeitungen um die besten Schlagzeilen kommt ein Reporter darauf, dass es sich hier um den deutschen Masseur Guldensuppe handeln muss. Unwahrscheinlich finde ich allerdings, dass jemand seinen Masseur an einer toten Hand wiedererkennen würde! Nun gut, er scheint es also zu sein, und damit ist das erste Rätsel gelöst. Hoffentlich wird der Fall Guldensuppe am Ende des Buches nicht als unlösbarer Kriminalfall zu den Akten gelegt.

Für einen Krimi hat der Autor eine literarisch sehr schön ausgeschmückte Erzählweise. Es geht eben um so viel mehr als nur um den Todesfall. Allerdings driftet er doch manchmal etwas in die Langatmigkeit ab. Trotzdem bleibt es spannend und sehr lesenswert. Dass die Geschichte wahr sein soll, macht sie noch interessanter. 'Der Mord des Jahrhunderts' ist allerdings kein Roman, den man verschlingen muss, man kann oder will ihn auch zwischendurch einmal weglegen. Daher bekommt er von mir gute 4 Sterne! Lesenswert!