4⭐️

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néeastern Avatar

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Ein stiller, eindringlicher Roman über Schuld, Versöhnung und das, was zwischen Müttern und Töchtern oft unausgesprochen bleibt. Der Morgen nach dem Regen berührt nicht mit lauter Dramatik, sondern mit feinen Zwischentönen – mit Blicken, Schweigen und all den kleinen Momenten, in denen Nähe und Distanz gleichzeitig spürbar sind.

Johanna und Elsa sind zwei Frauen, die sich über Jahre verloren haben, ohne es wirklich zu merken. Ihre Beziehung ist geprägt von Verletzung und Enttäuschung – aber auch von Liebe, die nie ganz verschwunden ist. Als das Schicksal sie wieder unter einem Dach zusammenführt, beginnt eine leise, glaubhafte Annäherung.

Melanie Levensohn erzählt das mit viel Empathie und einer klaren, unaufgeregten Sprache. Besonders schön fand ich die internationalen Schauplätze – sie verleihen der Geschichte Weite, während das emotionale Zentrum doch ganz intim bleibt.

Fazit:
Ein feinfühliger, atmosphärischer Roman über familiäre Wunden und späte Heilung. Emotional, ehrlich und wunderbar menschlich.
⭐️⭐️⭐️⭐️ / 5