Der Roman fasziniert mich!

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söphken Avatar

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Dieses Buch hat mich tief fasziniert und persönlich sehr berührt. Da ich selbst einmal bei den Vereinten Nationen arbeiten wollte, ein Praktikum dort gemacht und längere Zeit im Ausland verbracht habe, konnte ich mich besonders gut in die Themen des Romans hineinversetzen. Oft habe ich mich gefragt, welche Kosten eine solche Karriere mit sich bringt – nicht nur beruflich, sondern auch emotional. Was passiert mit den Freundschaften, wenn man tausende Kilometer entfernt lebt? Wie kann man eine Beziehung führen oder für die Familie da sein, wenn man ständig unterwegs ist?

Melanie Levensohn fängt genau diese Fragen in der Geschichte von Johanna und Elsa auf beeindruckende Weise ein. Sie erzählt von einer Mutter, die ihr Leben der humanitären Arbeit gewidmet hat, und einer Tochter, die sich nach Nähe und Beständigkeit sehnt. Als sich ihre Wege nach Jahren wieder kreuzen, prallen zwei Welten aufeinander – die des Idealismus und die des Schmerzes über verpasste Zeit.

Das Buch ist feinfühlig geschrieben, emotional, aber nie kitschig. Besonders schön fand ich, wie die Autorin die großen Themen – Schuld, Versöhnung, Berufung und Familie – miteinander verbindet. Es ist ein Roman, der einen nachdenklich macht und zugleich tröstet.

Für mich war es auch eine persönliche Reise: Das Buch hat mich an meine eigenen Überlegungen erinnert und mir gezeigt, dass meine Entscheidung, diesen Weg nicht zu gehen, die richtige war.