Eine solide Mutter /Tochter Geschichte

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katys_bookcave Avatar

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Johanna und ihre Tochter Eisa haben sich über die Jahre entfremdet. Vor allem Eisa hat darunter gelitten, dass ihre Mutter früher wenig Zeit für sie hatte, da Johanna beruflich oft unterwegs war. Jahre später treffen die beiden in einem geerbten Haus wieder aufeinander – ein Ort voller Erinnerungen, der sie zwingt, sich der Vergangenheit zu stellen, ob sie wollen oder nicht. Die Zeit der Aussprache ist gekommen.⁣
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Das Buch war für mich ein ständiges Auf und Ab. Besonders spannend fand ich Johannas Arbeit, die mit internationalen Einsätzen bei den Vereinten Nationen zu tun hat. Solche Einblicke sind selten und wurden hier sehr gut umgesetzt. Auch die gespannte Beziehung zwischen Johanna und Eisa ist beim Lesen deutlich zu spüren. Dennoch empfand ich es teilweise als zu viel Drama, vor allem von Eisas Seite. Es war schwer nachvollziehbar, warum sie ihre Mutter besucht, obwohl sie an einem Burnout leidet. Dass dies emotional belastend wird, war doch abzusehen.⁣

Was mich am meisten frustrierte, war der Mangel an klarer Kommunikation zwischen den beiden. Oft wirkte es überzogen und störte den Lesefluss. Trotz der spannenden Grundidee war es für mich deshalb kein vollkommen harmonisches Leseerlebnis. Besonders Eisa konnte mich emotional nicht abholen.⁣

Insgesamt jedoch überzeugt das Buch durch die Aufarbeitung von Johannas Konflikt zwischen Karriere und Muttersein. Die Darstellung, wie eine Frau in der globalen Arbeitswelt versucht, Familie und Beruf zu vereinen, fand ich sehr gelungen. Leider hat es mir Eisas Verhalten schwer gemacht, das Buch vollkommen zu geniessen.⁣

Danke an Vorablesen und Insel Verlag für das Zustellen des Buches, welches ich vorablesen durfte. ⁣