Superschönes Cover und fesselnde Geschichte

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nicole.schumann Avatar

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Ich bin hier im wahrsten Sinne des Wortes zuerst am Buchcover hängen geblieben. Einfach superschön!
Familiengeschichten können ja durchaus etwas moralisch daherkommen. Das ist hier aber gar nicht der Fall. Alle Figuren werden sehr vielschichtig und lebensnah beschrieben, mit allen Erinnerungen, Ängsten aber auch Hoffnungen.
Im Mittelpunkt stehen Johanna, Anfang 60, die nach ihrem Ausscheiden aus den Vereinten Nationen in New York in ein geerbtes Haus am Rhein nach Deutschland zurück kehrt und ihre Tochter Elsa, Mitte 30, Anwältin beim Internationalen Gerichtshof, die nach einem Burnout hofft, in eben diesem Haus, dem Sehnsuchtsort beider, wieder aufzutanken.
Gegenwart und Vergangenheit werden sehr schön dargestellt, es stört auch gar nicht, dass Johanna gelegentlich Zweisprache mit der verstorbenen Tante hält.
Mutter und Tochter haben sich schon lange voneinander entfernt. Die Tochter glaubte als Kind, dass sich Johanna mit den langen beruflichen Aufenthalten gegen sie entschieden habe und trägt ihr auch das Zerbrechen der Beziehung zum Vater nach. Die Mutter wiederum hat den Tod ihrer großen Liebe nicht verarbeiten können. Nach und nach nähern sich beide an, wird das Haus saniert und entsteht neue Liebe.
Das Ganze ist sehr schön zu lesen, es macht Spaß in die Geschichte einzutauchen, mit den Figuren zu leiden und zu wachsen.