Zwischen Sehnsucht und Schmerz
Unscheinbar und fast seicht kommt der Klappentext und das Cover dieses Romans daher- und dann trifft einen der Inhalt mit einer unfassbaren Wucht.
„Der Morgen nach dem Regen“ hat mich auf eine Weise berührt, wie es lange kein Buch mehr geschafft hat. Schon die ersten Seiten tragen einen zurück an den Sehnsuchtsort von Mutter und Tochter – ein Ort, der mehr ist als nur Landschaft, mehr als Häuser und Gassen. Er ist durchdrungen von Erinnerungen, von der Melancholie einer Kindheit, die trotz der vielen Brüche voller Wärme und stiller Momente war. Diese Nostalgie schwingt durch die gesamte Geschichte mit und weckt eigene Emotionen nach dem eigenen Rückzugsort der Kindheitserinnerung.
Gleichzeitig entfaltet sich ein schonungslos ehrlicher Blick auf das zerrüttete Verhältnis zwischen Mutter und Tochter. Die Autorin schildert mit feiner Genauigkeit, wie die Mutter zwischen UN-Karriere in Kriegsgebieten und Kind zu zerreißen droht und dabei gerade das verliert, was am wichtigsten gewesen wäre: das Vertrauen und die Nähe zu ihrer Tochter. Der Schmerz der jungen Frau, die sich ihr Leben lang weniger wertvoll fühlte als die Menschen der humanitären Krisen, um die sich ihre Mutter voller Inbrunst kümmerte, geht tief. Ich konnte diese Verletzung fast körperlich spüren, weil sie so glaubwürdig und unverstellt erzählt wurde – voller Bitterkeit, aber auch voller Sehnsucht nach Anerkennung und Liebe.
Besonders beeindruckend waren die Einblicke in den Internationalen Strafgerichtshof und die Arbeit der UN. Vor dem Roman habe ich mich nicht wirklich mit den Aufgabengebieten und dem Ethos dessen auseinandergesetzt. Der Druck, die Last der Verantwortung und die moralischen Abgründe, die sich auftun, wenn man Kriegsverbrecher verteidigt oder in Kriegsgebieten arbeitet– all das wurde greifbar. Und doch gelingt es der Autorin, eine Perspektive zu eröffnen, die jenseits von Schwarz und Weiß liegt: Täter erscheinen nicht nur als Monster, sondern als Menschen, die selbst in einem zerstörerischen System gefangen sind. Dieser Gedanke hat mich lange beschäftigt, ebenso wie die faszinierenden Einblicke in die Arbeit der UN, deren Bedeutung im Roman eindrucksvoll und voller Respekt herausgestellt wird.
„Der Morgen nach dem Regen“ ist kein Buch, das man einfach zuschlägt und vergisst. Es hallt nach, weil es von Sehnsucht und Verletzung erzählt, aber auch von Hoffnung und der Möglichkeit, alte Wunden vielleicht doch zu heilen. Für mich war es ein intensives Leseerlebnis, das den Blick auf Familie, Schuld und Gerechtigkeit erweitert hat – und das einen tief im Innersten berührt.
„Der Morgen nach dem Regen“ hat mich auf eine Weise berührt, wie es lange kein Buch mehr geschafft hat. Schon die ersten Seiten tragen einen zurück an den Sehnsuchtsort von Mutter und Tochter – ein Ort, der mehr ist als nur Landschaft, mehr als Häuser und Gassen. Er ist durchdrungen von Erinnerungen, von der Melancholie einer Kindheit, die trotz der vielen Brüche voller Wärme und stiller Momente war. Diese Nostalgie schwingt durch die gesamte Geschichte mit und weckt eigene Emotionen nach dem eigenen Rückzugsort der Kindheitserinnerung.
Gleichzeitig entfaltet sich ein schonungslos ehrlicher Blick auf das zerrüttete Verhältnis zwischen Mutter und Tochter. Die Autorin schildert mit feiner Genauigkeit, wie die Mutter zwischen UN-Karriere in Kriegsgebieten und Kind zu zerreißen droht und dabei gerade das verliert, was am wichtigsten gewesen wäre: das Vertrauen und die Nähe zu ihrer Tochter. Der Schmerz der jungen Frau, die sich ihr Leben lang weniger wertvoll fühlte als die Menschen der humanitären Krisen, um die sich ihre Mutter voller Inbrunst kümmerte, geht tief. Ich konnte diese Verletzung fast körperlich spüren, weil sie so glaubwürdig und unverstellt erzählt wurde – voller Bitterkeit, aber auch voller Sehnsucht nach Anerkennung und Liebe.
Besonders beeindruckend waren die Einblicke in den Internationalen Strafgerichtshof und die Arbeit der UN. Vor dem Roman habe ich mich nicht wirklich mit den Aufgabengebieten und dem Ethos dessen auseinandergesetzt. Der Druck, die Last der Verantwortung und die moralischen Abgründe, die sich auftun, wenn man Kriegsverbrecher verteidigt oder in Kriegsgebieten arbeitet– all das wurde greifbar. Und doch gelingt es der Autorin, eine Perspektive zu eröffnen, die jenseits von Schwarz und Weiß liegt: Täter erscheinen nicht nur als Monster, sondern als Menschen, die selbst in einem zerstörerischen System gefangen sind. Dieser Gedanke hat mich lange beschäftigt, ebenso wie die faszinierenden Einblicke in die Arbeit der UN, deren Bedeutung im Roman eindrucksvoll und voller Respekt herausgestellt wird.
„Der Morgen nach dem Regen“ ist kein Buch, das man einfach zuschlägt und vergisst. Es hallt nach, weil es von Sehnsucht und Verletzung erzählt, aber auch von Hoffnung und der Möglichkeit, alte Wunden vielleicht doch zu heilen. Für mich war es ein intensives Leseerlebnis, das den Blick auf Familie, Schuld und Gerechtigkeit erweitert hat – und das einen tief im Innersten berührt.