Der Morgen

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jenny89 Avatar

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Als großer Thriller-Fan war ich gespannt auf Der Morgen von Marc Raabe, den ersten Band der neuen Art-Mayer-Reihe. Schon der Klappentext hat mich neugierig gemacht: Eine mysteriöse Leiche, politische Intrigen und ein ungleiches Ermittlerduo – das klang nach genau meinem Geschmack. Die Geschichte beginnt mit einem grausigen Fund: Eine halbnackte Frau liegt tot auf der Ladefläche eines Kleinlasters – und auf ihrem Körper steht die Adresse des Bundeskanzlers. Das ist natürlich ein Fall für die Berliner Polizei, genauer gesagt für den erfahrenen Ermittler Art Mayer und seine junge Kollegin Nele Tschaikowski. Die beiden sind grundverschieden, aber genau das macht ihre Dynamik so spannend. Besonders beeindruckt hat mich die dichte Atmosphäre des Romans. Raabe versteht es meisterhaft, Berlin als düsteren, geheimnisvollen Schauplatz in Szene zu setzen. Die Geschichte ist durchzogen von überraschenden Wendungen, sodass ich ständig mitgerätselt habe, wer hinter dem Verbrechen steckt. Die politischen Verstrickungen bringen eine zusätzliche Brisanz, und oft wusste ich nicht, wem ich überhaupt trauen kann. Ein kleiner Kritikpunkt: Manchmal zieht sich die Handlung etwas, besonders in der Mitte des Buches. Einige Szenen waren mir zu ausführlich beschrieben, sodass ich kurz davor war, ein paar Seiten zu überfliegen. Aber dann hat Raabe es immer wieder geschafft, mich mit einer neuen Enthüllung oder einem packenden Cliffhanger zurück ins Geschehen zu holen. Das offene Ende macht definitiv Lust auf mehr, und ich bin gespannt, wie es mit Art Mayer weitergeht. Der Morgen ist ein vielversprechender Auftakt, den ich allen empfehlen kann, die spannende Thriller mit politischer Note mögen.