Namenloses Leid

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
booklooker Avatar

Von

Jakob Franck ist seit kurzem in Pension - ein Kriminalkommissar im Gehobenen Dienst, der noch nicht loslassen kann. Denn sein Beruf war auch Berufung. So sitzt er in seiner Wohnung und die Toten oder Angehörigen derselben besuchen ihn in seinen Gedanken und setten sich zu ihm aufs Sofa. Gerade die tragischen und ungelösten Fälle berühren ihn und er tritt in Zwiesprache mit diesen Geistern, manchmal unterhaltenn sie sich auch untereinander . Das klingt alles wirr, aber die Atmosphäre in dieser Leseprobe ist sehr ungewöhnlich und dicht beschrieben. Das macht für mich auch den Reiz der Geschichte aus.
Eines Tages erhält Franck aber tatsächlich Besuch, von Ludwig Winther, dessen 17jährige Tochter sich aus Schwermut (wunderbares altes Wort für Depression ) erhängt haben soll. Winther kann das nach Jahrzehnten noch nicht akzeptieren und bittet Franck, den Fall nochmal zu untersuchen. Dabei entspinnt sich ein Gespräch zwischen den beiden allein lebenden älteren Herren, in denen es um Alleinsein und Einsamkeit geht, mit Passagen, die man sonst kaum in einem Krimi finden wird, die aber anrührend und sensibel sind.
Ein sicher etwas anderer Krimi, allein das Buchcover eist schon etwas auf die besondere Stimmung in diesem Buch hin. Mir hat das sehr gut gefallen.