Welten - Zwischenwelten

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kaiserin2201 Avatar

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Kommissar Jakob Franck lebt mit den Toten die ihn, seit seiner Entscheidung als Mordermittler zu arbeiten, begleiten. Auch jetzt seit seiner Pensionierung als alleinstehender und geschiedener Mann. In Selbstgesprächen hält er die durch Unfälle, Mord oder Suizid zu Tode gekommenen Menschen deren Fälle er ermittelte in Zaum, denn sie kommen wann sie wollen, zu jeder Tageszeit.
Er lebt in verschiedenen Welten, ob in seinem Kopf oder in der Realität, manchmal vermischen sie sich, und er muss innehalten um sich zu zentrieren.
Eines Tages bekommt er Besuch von Ludwig Winter, der ihn tags zuvor anrief doch wieder auflegte. Herr Winter erzählt: Vom vierzehnten Februar, dem Tag den er in Salzburg verbrachte. Es ist der Todestag seiner Tochter Esther. Selbstmord soll es gewesen sein, doch der Gerichtsmediziner meinte damals, Fremdeinwirkung sei nicht ausgeschlossen. Nun sitzt Herr Winter bei Herrn Franck und bittet diesen den Tod seiner Tochter Esther nochmals genau unter die Lupe zu nehmen, denn er glaubt nicht dass seine Tochter Suizid begangen hat. Er erzählt wie sein Leben seit dem Tod seiner Tochter verlaufen ist, vom Suizid seiner Frau ein Jahr später. Wie er abgerutscht ist in die Alkoholsucht und Verzweiflung und doch wieder Fuß gefasst hat. Jedoch von da an alleine blieb weil es ihm so lieber war.
Friedrich Anis neuer Roman beginnt wie ein Kammerspiel. Zwei Männer halten Rückschau auf ihrer beider Leben, der eine spricht sich die Jahre vom Leib, der andere hört zu. Verbunden sind sie durch eine Tote, die in beider Gedanken nicht ruhen will. Der Leser gefangen in den Sätzen, die eine Stimmung heraufbeschwören die einen nicht mehr loslässt. Gespannt fährt man mit auf dem Zug der Erzählung, wissen wollend was nun wirklich geschah und wie es Kommissar Franck herausfinden wird. Ein sehr schönes Cover.