Anspruchsvoll langweilig

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zoe2018 Avatar

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Um es gleich vorwegzunehmen, die „Tabor Süden“-Reihe von Friedrich Ani hatte ich nicht gelesen. Der Start einer Krimi-Reihe mit neuem Ermittler, wäre daher ideal für Neueinsteiger, dachte ich. Doch „Der namenlose Tag“ konnte meine Erwartungen hinsichtlich eines spannenden literarischen Krimis nicht erfüllen. Worum geht es?

Ex-Kommissar Jakob Franck ist seit zwei Monaten im Ruhestand, geschieden, rat- und ruhelos. Die alten Fälle nehmen in Francks Wohnzimmer Gestalt an. Als Gespenster kehren die Toten von früher wieder, machen es sich an Francks Esstisch bequem und werden von ihm mit Keksen bewirtet, während er ihren Gesprächen lauscht.

Ein skurriler Auftakt für einen Roman, dessen Krimihandlung seinen Lauf nimmt, als es an Francks Tür klingelt. Ein weiteres Gespenst, das Einlass begehrt: Ludwig Winther. Kein Toter, aber seit mehr als zwanzig Jahren aus Francks Leben verschwunden. Damals hatten sich zunächst Winthers siebzehnjährige Tochter Esther und ein Jahr später seine Ehefrau das Leben genommen.

Winther glaubt noch immer nicht an Selbstmord und bittet Franck nachzuforschen…

Schon nach dem 1. Kapitel war ich versucht, das Buch abzubrechen. Denn Friedrich Ani zelebriert über einen Großteil des Textes einen verschrobenen, altmodischen (bayerischen?) Schreibstil.

Auch verliert sich der Autor in langatmigen Erzählungen, in Satzkonstruktionen, die in ihrer Komplexität nerven und in Darstellungen, die zum mehrfachen, genauen Lesen zwingen - ohne dass letztendlich eine brauchbare Information heraus gefiltert werden kann.

Also habe ich nach etwa 50 Seiten aufgegeben. Spannend ist anders, sorry.

Fazit: So gar nicht meins, schade…