Nicht mein Fall

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wusl Avatar

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"Der namenlose Tag" war mein erster Leseversuch eines Buches von Friedrich Ani. Der Autor wurde bereits mehrmals verfilmt, hat einige Preise gewonnen, wird bei Kritikern hochgelobt und wohnt auch noch in meiner Nähe, also dachte ich, es wäre an der Zeit, ihn endlich mal zu lesen. Außerdem hat mich der Einband des Buches angesprochen, der Titel und das Thema ebenso. Ich hatte einen etwas mythisch angehauchten Krimi erwartet, denn schließlich spricht der Kommissar mit den Toten oder sieht sie zumindest in seiner Wohnung ein- und ausgehen.

Ziemlich schnell habe ich leider bemerkt, dass mir der Erzählstil so gar nicht gefällt. Ich mag es gerne, wenn die Dialoge lang sind, aber diesen hier fehlt die Lebhaftigkeit und Glaubwürdigkeit des Lebens. Die Protagonisten schwadronieren, lamentieren und philosophieren. Aber die Handlung schreitet dabei nur mühsam voran. Ich habe schon bald angefangen quer zu lesen und mich zu fragen, worauf das Alles hinauslaufen soll.

Das Geheimnisvolle schien mir immer etwas aufgesetzt. Z.B. die Tatsache, dass ein Kommissar 7 Stunden wortlos einer verzweifelten Mutter hilft. Überhaupt ist der Hauptdarsteller sehr seltsam und ich konnte einfach keine Empathie für ihn und seine Art entwickeln. Ich wusste nicht, was er wirkich für ein Typ war. Er blieb mir fremd und unverständlich.