ein netter Krimi für zwischendurch

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gesil Avatar

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Aufgrund widriger Wetterverhältnisse verunglückt Hanne Wilhelmsen auf dem Weg zu einem amerikanischen Experten mit dem Zug und wird mit weiten Fahrgästen in einem Hotel einquartiert.

Bei dem Zugunglück kam bis auf den Zugführer niemand ums Leben, doch bei diesen einen Toten soll es nicht bleiben, denn eines Morgens findet man einen der Geistlichen, die sich mit im Zug befanden, erschossen im Schnee. Wem war der aufgeschlossene Cato Hammer ein Dorn im Auge? Sein Kollege scheint mehr zu wissen, doch bevor er sich Hanne anvertrauen kann, wird auch er ermordet. Die Kommissarin muss all ihr Können einsetzen, um den Mörder zu entlarven.

„Der norwegische Gast“ war mein erster Kriminalroman mit der Kommissarin Hanne Wilhemsen. Von daher fehlten mir ein paar Vorabinformationen, doch das war nicht weiter schlimm, da die Kommissarin offenbar nicht in ihrer üblichen Umgebung ermittelt und alles, was ich zur Person Hanne wissen musste, zwischendrin gut eingestreut wurde, sodass ich nicht den Eindruck hatte, mir würden wichtige Informationen fehlen.

Tatsächlich ermittelt Hanne im Stile einer Miss Marple, die ebenfalls oft nur ihre Menschenkenntnis, ihre Beobachtungsgabe und Kombinationsfähigkeiten einsetzt, um einen Täter zu entlarven. Interessant waren auch die verschiedenen Persönlichkeiten, die auf unterschiedliche - und damit nachvollziehbare- Weise

auf die erzwungene (Schicksals-)Gemeinschaft reagieren. Dies sorgte nicht zuletzt dafür, dass die Seiten nur so dahin geflogen sind und ich der Auflösung entgegen gefiebert habe.

Einzig, dass Hanne dem Leser offenbar einige Gedankengänge vorenthält – obwohl die Geschichte aus ihrer Sicht in der ersten Person Singular erzählt wird – hat mich hier und da gestört und an das wohl übliche „Du“ selbst zwischen wildfremden Personen musste ich mich erst gewöhnen.

Ansonsten ist „Der norwegische Gast“ ein netter Krimi für zwischendurch.