Eingeschneit

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Hanne Wilhelmsen, in ihrem ersten Leben Kriminalkommissarin in Oslo nach ihrem letzten Einsatz vor ein paar Jahren durch zwei Schüsse leider querschnittsgelähmt, befindet sich auf dem Weg zu einem Spezialisten der ihr Hilfe und Erleichterung für die ihr so unerträglichen Gebrechen verschaffen soll.

Sie befindet sich in der norwegischen Bergbahn von Oslo aus, als nahe des Bergdorfes Finse der Zug entgleist und der Lokführer tödlich verunglückt. Aufgrund eines noch nie dagewesenen Schneesturmes in dieser Region gehen die Bergungsarbeiten nur mühsam voran. Aber alle  Passagiere werden geborgen, und nur die wenigsten haben mit schlimmen Verletzungen wie Frakturen und Gehirnerschütterungen zu kämpfen.

Hanne findet wie 196 ihrer Leidensgenossen in einem nahe gelegenen Berghotel Zuflucht.Und dort sitzen sie alle eine Zeitlang fest, da ein Ende des Schneesturmes nicht zu erkennen ist.

Nachdem der erste Schock, die Trauer und Wut einigermaßen in den Hintergrund gerückt sind, fallen Spekulationen auf fruchtbaren Boden. Warum wurde an den Zug ein zusätzlicher Waggon gehängt, der zudem in Oslo streng bewacht wurde? Und wo befinden sich die Passagiere aus diesem Teil des Zuges?

Als dann am nächsten Morgen der mitgereisten und äusserst bekannten "Fußball"-Pastors vor der Tür des Hotels mit einem Einschussloch im Kopf  gefunden wird, bittet Geir Rugholmen, Ersthelfer aus dem Ort, Hanne um Hilfe.

Doch Hanne ist kein umgänglicher Mensch, sie hat sich seit ihrer Berufsunfähigkeit immer weiter von den Menschen entfernt. Und deshalb beginnt sie eher mißmutig damit, die Ermittlungen aufzunehmen.

 

Fazit: Obwohl eine gewisse Ähnlichkeit mit Agatha Christies Kriminalromanen besteht, versteht es Anne Holt leider nicht den Leser ebenso zu fesseln. Vielleicht liegt es an der bärbeissigen und äußerst unfreundlichen Protagonistin, oder an den vielen Vermutungen deren sich die Autorin ständig bedient . Andauernd läßt sie ihre Hauptfigur grübeln mit den Worten ."..hätte ich gewusst, dass....dann vielleicht".

Das ist auf die Dauer leider langweilig. Auch ihre Aufklärung kommt so plötzlich, das man das Gefühl hat wichtige Seiten überlesen zu haben, dabei möchte der Leser doch oft selbst den Fall lösen.

 

Interessant fand ich wiederum die an die Kapitelanfänge gestellten Begriffsdefinitionen von Wind bis Schneesturm, allein deshalb, weil ich selbst mal eine Zeitlang in einer Notunterkunft aufgrund eines Blizzards  wohnen musste .