Grandiose Sprache, interessante Geschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
krimielse Avatar

Von

Der Beginn der Leseprobe hat mich sofort in dein Bann gezogen. Selten habe ich eine so virtuose, bildhafte und eindringliche Sprache für Schmerz und Trauer gelesen. Natürlich braucht es extrem viel Konzentration, um das Geschehen des ersten Teiles der Leseprobe, in dem Ajani gemeinsam mit ihrem Vater den erschossenen Bruder aus der Gerichtsmedizin abholt, vollständig zu erfassen. Eine große Herausforderung stellen für mich in diesem ersten Teil der Leseprobe die Namen dar.
Die Rückblende in die Vergangenheit Sommer 1963, als Nyipir Oganda, Ajanis Vater, den Reiterzug bei der Präsidentenparade anführt, und auch der dritte Teil der Leseprobe, bei dem es um das Eintreffen Isaiahs in Kenia geht, scheint von anderer Hand geschrieben zu sein und liest sich zwar ebenso eindringlich und wunderbar bildhaft, aber auch unkomplizierter.
Die Leseprobe zeigt, dass dies ein anspruchsvolles Buch sowohl in Bezug auf Handlung als auch auf die Sprache ist und dass ich es definitiv nicht nebenbei lesen kann. Aber genau das reizt mich daran.
Ich habe vier Sterne vergeben, weil bei Leseproben ungern mein ganzes Pulver verschieße und gerne Luft nach oben habe.