Buchrezension: Der Patriot

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kvel Avatar

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Langweilig.

Inhalt, gemäß Umschlaginnenseite:
In Stockholms Zeitungsredaktionen regiert die Angst. Drohungen gehören zum Alltag, populistische Meinungsmacher verschärfen die aufgeheizte Stimmung noch. Als eine junge Journalistin, die strikt für Meinungsfreiheit eingetreten ist, kaltblütig ermordet wird, werden die schlimmsten Befürchtungen plötzlich real. Nur Madeleine Winther, eine junge aufstrebende Nachrichtenredakteurin, bleibt davon merkwürdig unberührt und plant stattdessen ihre nächsten Schritte auf der Karriereleiter. Doch auch sie muss sich der Realität stellen, denn es bleibt nicht bei diesem einen Opfer. Der Täter, Carl Cederhielm, will Rache nehmen an allen, die dazu beitragen, dass seine Heimat Tag für Tag mit Flüchtlingen überschwemmt wird. Sein Ziel sind die Medien, und gemeinsam mit zwei Gleichgesinnten eröffnet er die Jagd auf Journalisten. Es scheint, dass niemand die schwedischen Terroristen aufhalten kann. Doch dann taucht ein neuer Akteur auf der Bildfläche auf, der vor keiner Gefahr zurückschreckt.

Meine Meinung:
Der Autor versucht dem Leser die Hintergründe, die zu einer Radikalisierung von Menschen führen mag, nahe zu bringen:
„'Ich habe gelesen, dass eine von vier Schwedinnen irgendwann in ihrem Leben vergewaltigt wird. Indem wir tun, was wir vorhaben, können wir dies verhindern. Es ist nicht leicht, aber die Geschichte wird uns recht geben', sagt Carl. 'Trotzdem sind es die Politiker und Journalisten, die diese Strafe verdienen, nicht die gewöhnlichen Schweden. Die sind ja genauso Opfer der Propaganda, wie wir es früher waren', sagte Fredrik mit leerem Blick. Carl nickte. Er dachte im Grunde genommen dasselbe. 'Ja, aber um Großes zu erreichen, muss man große Opfer bringen. Manche von den Toten werden schuldig sein, andere unschuldig. Aber wie Lars vorhin gesagt hat: Im großen Ganzen retten wir Leben. Es ist unsere Pflicht, die zukünftigen Generationen vor diesem Wahnsinn zu bewahren.'“ (S. 197).

Aber darüber hinaus ist der Roman recht blut- und gefühlsleer.
Der Autor verwendet zwar Stilmittel, die Spannung erzeugen sollen; wie mehrere Erzählstränge mit und über Personen, die auf den ersten Blick erst einmal nichts miteinander zu tun haben und Cliffhänger, aber ich fand dies über sehr lange Strecken einfach nur ermüdend.

Ansonsten fand ich die vielen, sehr detailliert beschriebenen Szenen, mit genauen Ortsangaben, usw., sehr nervig.

Unerwartete Wendungen in der Story machen das Erzählte gegen Ende des Romans zwar plausibler – passen deswegen aber noch lange nicht zu dem vorher Geschilderten.

Und einfach nur aus dem Grund, weil der Roman aktuelle Themen (Flüchtlinge, FakeNews, usw.) aufgreift, würde ich dieses Buch nicht hochloben wollen! Dies reicht mir als Argument echt nicht aus.

Am einfachsten würde ich diesen Roman mit „langweilig“ zusammenfassen.