Pessimistisch

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lesemöwe Avatar

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Der Krimi "Der Patriot" von Pascal Engmann beginnt heftig: Es wird erzählt, welche heftigen Hassmails eine Journalistin nach einem von ihr veröffentlichten Artikel erhält und kurze Zeit später wird sie brutal ermordert, im Keller des Hauses, in dem sie wohnt. Möglicherweise zeigt sich schon hier eine Verbindung zum Titel- ist der Täter "Patriot"?
Bald werden weitere Journalisten ermordet und es geschehen weitere brutale Verbrechen. Dieser Krimi nimmt rasant an Fahrt aufs, so packend ist er geschrieben. Man wird ihn nicht mehr aus der Hand legen, hat man ihn erst einmal begonnen, so viel steht fest.
Allerdings fällt erst mit der Zeit auf, dass eine Figur fehlt, die Identifikationspotenzial bietet- ein Kommissar oder eine Kommissarin, ein Detektiv oder eine Detektivin, ein Anwalt oder eine Anwältin- eine Figur, die für das Recht einsteht und mit der man der Aufklärung des Falles entgegenfiebert. In diesem Roman gibt es keine Figur, die Sympathieträger ist und in die man quasi hineinschlüpft...., das hat etwas Verstörendes, umso mehr, als man es erst vielleicht gar nicht gleich zu Beginn merkt. Das dystopische Bild, das hier gezeichnet wird und das auch am Ende nicht aufgelöst wird, wird dadurch noch verstörender.