Das Schöne zu schützen und zu wahren

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steffywhoelse Avatar

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"Der perfekte Kreis" ist ein ruhiges Buch, bei dem es nicht um die Handlung dreht, sondern um alles dazwischen und drumherum. Es dringt tief in den Menschen ein, wirft Fragen auf, gibt zu denken und ist zugleich auch eine Erinnerung was uns Menschen mit der Natur verbindet.

Von Frustration und Hoffnung durchdrungen und mit einer Imagination und Faszination für das Schöne, kreieren die beiden Freunde Redbone und Calvert in den Nächten des warmen Sommers Bilder in den weiten Feldern Englands, die verwundern, verblüffen, verärgern.

Obwohl jedes Kapitel ähnlich verläuft mit den zwei Freunden, die nachts losziehen um ihre Kornkreise zu ziehen und die Kapitel damit enden, dass ein knapper Zeitungsartikel über das neue Kornbild berichtet, hat mir das Dazwischen überaus gut gefallen. Poetisch gezeichnete Bilder von Landschaften und Visionen, von Träumen und Wünschen. Wundervolle Prosa und leise und doch große Appelle an die Menschheit. Die Ode an die englische Natur und das Land hat Myers stilistisch wundervoll rübergebracht. Und auch die kritischen Zeilen in Bezug auf Umwelt und problematischen Verursachungen durch uns Menschen finde ich sehr gelungen.

Einen großen Spannungsbogen gab es nicht und gegen Ende habe ich doch gehofft, dass der Klimax höher wäre, auch wenn der Schluss meiner Vorstellung schon sehr nahe kam. Auch das Schöne ist vergänglich, wenn wir es nicht nähren, darauf achtgeben und es beschützen.